Karlo Kölner ermittelt diesmal in der Rhön Peter Ripper geht mit seinem Krimi in die zehnte Runde

Peter Ripper mit seinem neuen Kriminalroman „Kalte Liebe, heißer Tod“. Foto: p

Fechenheim (sh) – „Huch, soweit ist es schon?!“ Diese überraschte Aussage entfuhr dem Autor Peter Ripper, als er feststellte, dass er gerade seinen zehnten Band in der Krimireihe um Karlo Kölner verfasst. Nun ist „Kalte Liebe, heißer Tod“ fertig und im Buchhandel sowie über Peter Rippers eigenen Verlag Vogelfrei erhältlich. 

Das „unechte Jubiläum“ habe beim Schreiben allerdings keine Rolle gespielt, so der Verfasser. Dennoch ist der vorliegende Karlo-Krimi ein bisschen anders als die anderen. „In Frankfurt spielen nur sehr wenige Szenen, der Großteil der Geschichte findet in der Rhön statt“, sagt Ripper, der zwar aus Fechenheim stammt, aber den es schon vor einigen Jahren nach Langenbieber in der Rhön verschlagen hat. Seinen Fechenheimer Fans dürfte der Krimi dennoch Spaß machen, denn er trägt unverkennbar die locker-flockige Handschrift Rippers. Außerdem verspricht er, den Fechenheimern mit einer skurrilen Traumszene ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern – wenn sie nicht gar vor Lachen losprusten. Was es da mit einem spärlich bekleideten Privatdetektiv auf dem Motorrad und einem Fechenheimer Buchhändler im Eisbärkostüm auf sich hat, sollen die Leser besser selbst herausfinden. „Es war mir aber ein großes Bedürfnis, diese Seiten zu schreiben“, erklärt Ripper.

Tradition des Rhöner Hutzelfeuers spielt eine tragende Rolle in Peter Rippers neuem Krimi

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist dieses Mal ein Hutzelfeuer – eine Rhöner Tradition. „Am Wochenende nach Fastnacht bauen die Gemeinden ein Hutzelfeuer auf. In dem Feuer wird die Hutzelhexe, eine Puppe, verbrannt. Das ganze Dorf kommt zu dem Spektakel zusammen, es gibt Musik, Gegrilltes und viel Bier“, erklärt der Autor. Es gibt laut Ripper aber auch einen üblen Brauch – nämlich, dass fiese Zeitgenossen aus einer der Nachbargemeinden das Hutzelfeuer einen Tag früher anzünden. „In Langenbieber ist das vor drei Jahren passiert“, sagt Ripper. Ein solches Ereignis hat der Krimiautor in seinem neuesten Werk verarbeitet.

Zur Geschichte: Drei großmäulige Jungs – zwei Offenbacher und ein Fechenheimer – sind in der Rhön unterwegs, um einen draufzumachen. Der Fechenheimer entpuppt sich in den Augen seiner Kumpels als Spaßbremse und soll daher einen Denkzettel verpasst bekommen. Der böse Streich, den die beiden Offenbacher ihm spielen wollen, scheint aber schiefzugehen, denn sie bauen mit ihrem Wagen einen Unfall. Zudem wird das Langenbieberer Hutzelfeuer einen Tag zu früh angezündet, ein Mann ist verschwunden und eine verkohlte Leiche stellt die Polizei vor ein Rätsel.

Katastrophendetektor Karlo Kölner sticht einmal wieder  in Wespennester

Natürlich erscheint auch Karlo Kölner auf der Bildfläche – was wäre ein Karlo-Krimi ohne Karlo? Der sympathische Chaot und mittlerweile Co-Ermittler des Privatdetektivs und ehemaligen Hauptkommissars Georg Gehring macht sich nach einem Streit mit seiner Freundin Jeannette in die Rhön auf und kommt mit seinem kultigen Motorradgespann an dem Unfallwagen mit Offenbacher Kennzeichen vorbei. Im Grunde braucht es nicht viel, um Karlos Interesse zu wecken, Gehring bezeichnet ihn auch schon mal als „Katastrophendetektor“ und bescheinigt ihm die „seltene Gabe, in Wespennester zu stechen“. Die Zusammenarbeit mit Karlo, der mit seiner impulsiven Art immer wieder zu Alleingängen neigt und sich dabei auch schon mehr als einmal in brenzlige Situationen gebracht hat, wird ihm auf jeden Fall nicht langweilig. Auch in „Kalte Liebe, heißer Tod“ wird Karlo neugierig, vor allem, weil Menschen verschwinden und Privatdetektiv Gehring den Auftrag hat, den Verlobten einer jungen Fechenheimerin aufzuspüren. Und irgendwie scheinen die Fäden in der Rhön zusammenzulaufen.

Peter Rippers „Kalte Liebe, heißer Tod“ punktet durch Bodenständigkeit und Humor

Peter Rippers Krimi ist spannende Unterhaltung, die nicht blutrünstig und effekthaschend daherkommt, sondern vielmehr durch Bodenständigkeit und Humor punktet. Lieb gewonnene Charaktere wie Karlo und Georg Gehring gewinnen immer mehr an Tiefe und neue Figuren – etwa die mysteriöse Wirtin Yvonne Koller – sind vielschichtig ausgestaltet. Dass nur ganz wenige Schauplatzwechsel stattfinden, tut dem Krimivergnügen keinen Abbruch – im Gegenteil, es macht wieder einmal Lust auf mehr. „Für den nächsten Band habe ich schon eine Idee im Kopf“, sagt Ripper. Gut so!

„Kalte Liebe, heißer Tod“ gibt es unter anderem in der Fechenheimer Buchhandlung „Bücher vor Ort“ oder auch direkt beim Verlag unter www.vogelfrei-verlag.de. Wer den Autor live erleben möchte, hat am Mittwoch, 24. Mai, in der „Kastanie“, Leinwebergasse 4-6, um 20 Uhr Gelegenheit dazu. Wer im Restaurant essen möchte, dem wird empfohlen, bereits gegen 18.30 Uhr dort zu sein. Für Abwechslung vom kriminellen Geschehen sorgt Gitarrist und Sänger Andy Sommer mit Blues, Folk und Rockballaden. Der Eintritt kostet sieben Euro. Informationen und Reservierungen unter Telefon 069 417100.