Zwischen Gänsehaut und Lachtränchen Peter Ripper liest in der „Kastanie“ aus neuem Krimi

Peter Ripper liest in der „Kastanie“ aus seinem neuen Krimi „Killerküsse und Karossen“. Andy Sommer (im Hintergrund) liefert den musikalischen Rahmen. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Wenn Peter Ripper in Fechenheim, genauer: im Restaurant „Kastanie“, am Lesetisch Platz nimmt, um seinen neuen Krimi „Killerküsse und Karossen“ zu präsentieren, spart er sich die Erklärung um seinen Familiennamen. Denn das dortige Publikum weiß, dass der aus Fechenheim stammende Autor wirklich so heißt.

Und die meisten Besucher der Lesung sind auch bestens vertraut mit seinen Krimis, in denen der „sporadische Privatermittler“ Karlo Kölner die Hauptrolle spielt. „Killerküsse und Karossen“ ist bereits der elfte Band der Reihe, die eine treue Fangemeinde hat. „Karlo Kölner ist ein schräger Vogel und gleichzeitig ein geschickter Lebenskünstler“, beschreibt der Autor seine Figur. Anfangs hat Karlo gerne in eigener Sache ermittelt und war nicht immer gut Freund mit den Gesetzeshütern, doch im Lauf der Jahre entwickelten sich die immer wieder auftauchenden Charaktere weiter. So arbeitet seit Band sieben der pensionierte Kommissar Georg Gehring als Privatdetektiv und setzt häufig Karlo bei besonders verzwickten Fällen ein – auch wenn dieser sich beim Ermitteln nicht immer streng an das Gesetz hält. Da wird es für den sympathischen Chaoten natürlich auch schon mal brenzlig. „Aber dies ist dann wieder mit Situationskomik verbunden, sodass man beim Lesen nicht nur Angst haben muss, sondern auch lachen kann“, verrät Ripper sein Geheimrezept.

„Killerküsse und Karossen“ spielt zum großen Teil in Fechenheim

Während der zurückliegende Band „Kalte Liebe, heißer Tod“ überwiegend in der Rhön spielt, hat der Autor die Schauplätze des aktuellen Romans nach Frankfurt und insbesondere nach Fechenheim gelegt. In den dortigen Supermarkt an der Pfortenstraße flattert ein Erpresserschreiben: Jemand droht damit, Lebensmittel zu vergiften, sollte er nicht eine Million Euro erhalten. Als kleine Warnung behauptet der Erpresser, die im Regal befindlichen Packungen mit Schokoküssen mit einem Abführmittel versetzt zu haben. Just vier Packungen dieser Süßigkeit hat Karlo zu diesem Zeitpunkt bereits erworben, um sie seinen Motorradfreunden im Oberräder Vereinsheim zum Nachtisch zu kredenzen – mit durchschlagendem Erfolg.

Supermarkterpressung ist ein Thema in Peter Rippers neuem Krimi

Während die Motorradfreunde „nur“ mit Diarrhoe zu kämpfen haben, trifft es einen Stadtstreicher später schlimmer. Diesen findet Karlo mit üblen Vergiftungserscheinungen am Fechenheimer Mainufer. Die Polizei schließt einen Zusammenhang mit der Supermarkterpressung nicht aus und gründet eine Sonderkommission. „Die Zusammenstellung erweist sich als schwierig, weil die Charaktere nicht so ganz zusammenpassen“, erklärt der Autor und unterhält sein Publikum mit den verbalen Schlagabtauschen einer Reihe neuer Figuren im Polizeipräsidium. Einige von diesen dürften in den kommenden Karlo-Krimis sicherlich wieder auftauchen.

Karlo Kölner stolpert während der Ermittlungen über sein Traumauto

Neben der Supermarkterpressung geht es in „Killerküsse und Karossen“ auch um einen Trickbetrug, dem ein Rentner zum Opfer fällt. Eine Spur führt Karlo zu einem zwielichtigen Autohändler, wo er allerdings sein Traumauto erblickt: Einen lilafarbenen Ford Granada als Cabrio umgebaut. Nachdem Karlo in einem witzigen Dialog seine Freundin Jeannette davon überzeugt hat, sich diesen fahrbaren Untersatz zuzulegen, wagt die Blondine später auch gleich eine Spritztour durch Fechenheim damit. Und da kaum ein Karlo-Krimi ohne die beiden comicartigen Polizisten Hund und Haffmann daherkommt, wird Jeannette prompt von den beiden angehalten und gebeten, den Kofferraum zu öffnen. Was die drei dort entdecken, verrät der Autor bei der Lesung nicht.

In bewährter Weise wird Peter Ripper wieder musikalisch unterstützt von Andy Sommer – der heißt auch wirklich so, obwohl er zuweilen den Blues spielt. Mit Songs wie „Don’t think twice it’s alright“, „Purple Rain“ und „Ain’t no Sunshine“ begeistert der Musiker das Publikum.

Peter Rippers „Killerküsse und Karossen“ gibt es im Buchhandel oder direkt beim Verlag www.vogelfrei-verlag.de.