Fotomotive, die viele Erinnerungen wecken Petrus Bodenstaff lichtet „Fechenheimer Schnitte" ab

Petrus Bodenstaff ist in Fechenheim mit der Kamera unterwegs und lichtet Motive ab, die ihn faszinieren. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Petrus Bodenstaff liebt es, seine Kamera auf architektonische Besonderheiten zu richten. Seit Januar lebt der 65-Jährige nun in Fechenheim und auch dort hat er spannende Motive mit dem Fotoapparat festgehalten. Dabei sind 21 „Fechenheimer Schnitte“ entstanden, die auch erworben werden können.

„Ich habe alle Stadtteile fotografiert“, sagt der gebürtige Niederländer und ehemalige Frankfurter Taxifahrer. Aufgrund seiner Tätigkeit als Taxifahrer in der Mainmetropole hat er einiges von der Stadt gesehen, vieles hat ihn beeindruckt, vor allem Bauwerke. „Architektur fasziniert mich schon seit Langem. Ich habe als Kind gerne mit Legosteinen Gebäude, Straßen und Häuser gebaut“, blickt Bodenstaff zurück. Er könne ein Haus „auf sich wirken lassen“, sagt er und oft seien es kleine Details, die ihn nicht mehr loslassen, zum Beispiel ein bepflanzter Balkon.

Architektur fasziniert den Hobbyfotografen Petrus Bodenstaff

Besonders die alten Bauwerke fesseln ihn. Zu modernen Bauten finde er meist nicht so leicht Zugang, außer zu Frankfurts Hochhäusern. „Mir gefällt, wie sie alle dicht bei dicht stehen“, sagt der Hobby-Fotograf. Seit rund 40 Jahren lichtet Bodenstaff ab, was ihm interessant erscheint. Zunächst analog, dann, im Jahr 2002, drückte ihm ein Freund seine Digitalkamera in die Hand, die er auf seinen Helikopter-Rundflug über Frankfurt mitnehmen sollte, den er zum 50. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Schnell freundete sich der gelernte Elektroniktechniker mit dem Gerät an.

Bodenstaff geht stets mit dem Fahrrad, bei schönem Wetter und mit einem speziellen Tilt-Shift-Objektiv auf Foto-Pirsch – so auch in Fechenheim. „Es gibt nur wenige Frankfurter Stadtteile, die eine so schöne dörfliche Atmosphäre haben wie Fechenheim“, sagt Bodenstaff. Zu seinen ersten Motiven, die er dort abgelichtet hat, gehörten der Leinpfad und die Kirchen. „Wenn man morgens nach Fechenheim hineinfährt – gegen das Licht – sieht man die Herz Jesu-Kirche als Silhouette, die roten Cassella-Mauern leuchten, die Straßenbahnschienen glitzern, das sieht toll aus. Und die Kombination von Mainufer, Straßenbahnschienen und Bäumen gibt es nirgendwo sonst in Frankfurt“, schwärmt Bodenstaff.

Die „Fechenheimer Schnitte“ sollen beim Betrachter Erinnerungen wecken

Schnell reifte ihn ihm die Idee der „Fechenheimer Schnitte“. Die Konzentration wird dabei auf einen bestimmten Punkt gelenkt: Eine Laterne, der Wasserhahn des Pauli-Brunnens oder der Eingang der Alten Freiligrathschule. „Es sind Motive, in denen Erinnerungen stecken. Erinnerungen daran, wie die Laternen noch von Hand angezündet wurden oder wie man am Brunnen früher Wasser geholt hat oder Erinnerungen an den eigenen ersten Schultag“, erläutert der Hobby-Künstler. Die „Fechenheimer Schnitte“ sind auf Leinwand gedruckt und haben alle das Format 20 mal 20 Zentimeter. „Sie sind auch zum Sammeln geeignet“, sagt Bodenstaff. 21 „Fechenheimer Schnitte“ gibt es bis jetzt. Interessierte können die Bilder in der „Kastanie“, im Café „Cult fee“ und bei „Bücher vor Ort“ anschauen und auch kaufen. Außerdem hat Bodenstaff auch einen Fechenheim-Kalender erstellt, den es bei „Papermoon“, in der Postfiliale und ebenfalls bei „Bücher vor Ort“ zu kaufen gibt.

Bodenstaff liebt die Fotografie nicht nur wegen der Motive, sondern auch, weil er dabei mit den Menschen ins Gespräch kommt. „Ich bekomme Lebensgeschichten erzählt und mir wird vieles anvertraut. Es ist schön, wenn man nicht anonym nebeneinander lebt, sondern miteinander“, sagt Bodenstaff. Wer Näheres über den Hobbyfotografen und seine Arbeiten erfahren möchte, wird auf der Internetseite www.petrusbodenstaff.com fündig.