Mit den Fechenheimer Theatertagen verfolgt die Philharmonie gleich mehrere Ziele. „Mit einem festen Termin hat man etwas, auf das man hinarbeiten kann. Das motiviert“, sagt Regieassistentin Aniko Nagy. Außerdem will der Verein den Fechenheimern ein tolles, kulturelles Programm vor der eigenen Haustür bieten. Komödien – leichte Kost – seien dazu gut geeignet, weiß Regisseur Erik Barth: „Die Zuschauer wollen im Theater abschalten.“
Philharmonie Fechenheim hofft auf neue Mitglieder
Weiteres Ziel der Veranstaltung sei es, neue Mitglieder für den Theaterverein zu gewinnen. „Das Vereinsleben scheint in den vergangenen Jahren an Attraktivität verloren zu haben. Wir ,Philis’ wollen mit den Theatertagen zeigen, dass wir aktiv sind und dass bei uns viel passiert“, sagt Aniko Nagy. Wer mitmachen will, sollte laut Erik Barth nur „ein bisschen Mut mitbringen“, der Rest ergebe sich schon von selbst.
So wie bei Martin Fiedler. Der Neuzugang bei der Philharmonie Fechenheim hat bei „Mord durch Sex“ gleich die Hauptrolle ergattert: Er spielt Bernie Anderson, einen Mann in der Selbstfindungsphase, der dabei ist, seine Ehe mit der gut verdienenden Ärztin Nicole aufs Spiel zu setzen. Bernies ehemalige Affäre, eine Prostituierte, will im Garten mit einem Klienten campieren, seine Tochter verliebt sich in einen Assistenzarzt und zwischendrin sorgen die schrullige Tante Dot und eine von Nicoles hysterischen Patientinnen für jede Menge Chaos in Bernies Leben. „Ich habe vorher noch nie auf der Bühne gestanden und dann gleich die Hauptrolle gespielt“, blickt Fiedler zurück. Drei Monate habe er für seinen Part gelernt und sein komödiantisches Talent dabei entdeckt. „Es hat viel Spaß gemacht. Es war anstrengend, aber es hat sich gelohnt“, so Fiedlers Fazit.
„Zum Theater gehört mehr, als auf der Bühne zu stehen“
Rund 60 Mitglieder zählt die Philharmonie Fechenheim. Zudem werde der Probenraum des Vereinsheims Am Mainbörnchen von der Band „Monday’s Finest“ genutzt und eine „Alte Herren“-Gruppe mache ebenfalls Musik, berichtet die Erste Vorsitzende Marion Berger. „Wir hatten schon immer eine Musik- und Theaterabteilung“, sagt sie. Gegründet wurde der Verein 1918. „Die jungen Menschen wollten die Schrecken des Ersten Weltkriegs hinter sich lassen und Musik machen“, erklärt Berger. Zur Altersstruktur führt sie aus: „Unseren Nachwuchs produzieren wir sozusagen selbst. Meine Tochter ist mit dabei, seit sie ein Säugling ist.“ Doch dem Verein fehle der „Mittelteil“, sagt Berger. „Vor allem an Männern zwischen 40 und 60 Jahren mangelt es. Zudem gilt es, Menschen zu finden, die nicht auf der Bühne stehen wollen, denn zum Theater gehört noch so viel mehr als nur das Schauspiel“, verrät die Vorsitzende. „Das Gemeinschafterlebnis zählt. Etwas zusammen auf die Beine zu stellen und die Freude daran, mit anderen etwas zu gestalten“, so Berger. Erik Barth erinnert sich noch gut daran, als nach den Fechenheimer Theatertagen alles abgebaut war und sich mehr als 30 Beteiligte Pizza schmecken ließen und sich miteinander über den großen Erfolg gefreut haben.
„Mord durch Sex“ wird am 30. September und am 1. Oktober gezeigt
Das Stück „Mord durch Sex“ wird am Samstag, 30. September, um 20 Uhr und am Sonntag, 1. Oktober, um 17 Uhr im Saal des Mainbörnchens, Burglehen 7, gezeigt. Karten gibt es ab 4. September für zwölf Euro (ermäßigt neun Euro) in der Buchhandlung Bücher vor Ort und bei Presse Mirza (ehemals Döbert). Im Eintrittspreis inbegriffen ist ein Begrüßungssekt beziehungsweise -orangensaft. Einen Vorgeschmack auf das Stück gibt es beim Fischerfest am 2. September um 18.15 Uhr auf der Bühne neben dem Pauli-Brunnen. Wer mehr über die „Philis“ erfahren und Kontakt zum Verein aufnehmen möchte, findet auf der Internetseite www.philharmonie-fechenheim.de alle Informationen.