Erste Ausbildungsmesse im Frankfurter Osten wird gut besucht Rosen aus Metall und ein Baum in Stein

Yasmine Hauk ist begeisterte Steinmetzin. Bild: Faure

Fechenheim (jf) – Zwei Stunden nach Messeöffnung ist die Fabriksporthalle an der Wächtersbacher Straße schon gut gefüllt. Die Standortinitiative Frankfurter Osten Nachhaltig (FFN) hatte zur ersten Ausbildungsmesse im Frankfurter Osten eingeladen und viele waren gekommen.

Jürgen Schiller vom Vorstand der 2018 gegründeten Standortinitiative FFN freute sich über den Besuch der Jugendlichen: „50 Stände, darunter 43 Unternehmen und außerdem Bildungsberatungseinrichtungen, haben sich für die erste Ausbildungsmesse zusammengefunden. Wir haben 80 Schulen angeschrieben, um auf die Veranstaltung hinzuweisen.“ Die FFN hat inzwischen mehr als 50 Mitglieder und setzt sich für die Industrie- und Gewerbegebiete Fechenheim-Nord und Seckbach ein. Die Areale sollen ökologisch, ökonomisch und sozial weiterentwickelt werden.

Joachim Hochheimer vom gleichnamigen Metallbaubetrieb steht am Rand einer Werkbank mit Schraubstöcken und Werkzeugen und ist davon überzeugt: „Handwerk ist wichtig und wird gebraucht. Und wir brauchen junge Leute, die das auch so sehen.“ Er und weitere 56 Unternehmen gehören zur Metall-Innung Frankfurt-Offenbach. Die Berufe Feinwerkmechaniker, Metallbauer, Metall- und Glockengießer sowie Metallbinder werden jungen Frauen und Männern angeboten. Drei Azubis stehen neben den Experten Rede und Antwort. Außerdem kann man sich gleich praktisch betätigen und versuchen, Rosen aus Metall zu formen. Dabei hilft Florian Herbert, Metallbauer mit Fachrichtung Konstruktionstechnik im zweiten Lehrjahr. „Ich arbeite in der Schlosserei Bruno Spohner. Wir sind auf Geländer, Brandschutztüren und die Wartung von Türen und Fenstern spezialisiert“, erklärt er. Seine Arbeit macht ihm Freude, das will er an diesem Tag gerne vermitteln.

Inzwischen ist Stephanie Wüst, Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Reformen, eingetroffen und begibt sich an der Seite von Stella Schulz-Nurtsch, Vorsitzende der FFN, auf einen Messerundgang. Schulz-Nurtsch und die Standortinitiative haben die Messe seit etwa einem Jahr vorbereitet und wurden von der Wirtschaftsförderung und der Agentur Deutscher Pressestern unterstützt. Stadträtin Wüst geht von Stand zu Stand, bleibt stehen, unterhält sich mit den Vertretern der Unternehmen und Beratungseinrichtungen. Diese Messe ist ein guter Anfang, daraus sollte ein regelmäßiger Austausch zwischen Betrieben und Schulen werden – zum Nutzen für beide.

Yasmine Hauk ist Steinmetzgesellin, hat schon 2016 ihre Lehre beim Traditionsunternehmen F. Hofmeister Marmor- und Granitwerk begonnen und erfolgreich abgeschlossen. Warum interessierte sie sich für dieses Handwerk? „Ich wollte etwas Praktisches machen, bin Fan von Tradition und Geschichte. Steinmetz ist ein altes Handwerk, ich fühle mich wohl in diesem Beruf.“ Als Steinmetzin hat sie sich besonders auf Schriften spezialisiert. Außerdem stellt sie ihren Beruf ehrenamtlich in Schulen vor. Auch sie kann am Stand praktisch zeigen, wie aus einem Stein beispielsweise das Relief eines Lebensbaumes entsteht. Rund 1500 junge Leute haben sich auf der ersten Ausbildungsmesse im Frankfurter Osten umgesehen, vielleicht die eine oder andere Anregung bekommen. Ob daraus Praktika oder Berufsausbildungen werden, wird sich zeigen.

Weitere Artikelbilder