Jugendliche verwüsten Schulhof – Zaun soll helfen Schule am Mainbogen wird von Clique terrorisiert

Ein verkohltes Sofa und Müll: Außerhalb der Schulzeiten toben sich Jugendliche auf dem Schulhof der Schule am Mainbogen aus. Ein Zaun soll die Eindringlinge fernhalten. Foto: p

Fechenheim (sh) – Die Reste eines verkohlten Sofas, Schmierereien auf Sitzbänken und ein aus dem Fenster geworfener Drucker – nach Wochenenden oder Ferien gleicht der Schulhof der Schule am Mainbogen oft einem Schlachtfeld. Der Grund dafür sind Jugendliche, die den Hof zum Feiern und Randalieren auserkoren haben. Die Schulleiterin Christine Georg hat nun beim Ortsbeirat dafür plädiert, die Einrichtung mit einem Zaun vor den ungebetenen Gästen zu schützen.

„Wir sind am Ende“, sagte Georg bei der jüngsten Sitzung des Gremiums. Wie die Schulleiterin berichtete, werden die Höfe der Schule am Mainbogen und der benachbarten Freiligrathschule von einer bestimmten Clique Jugendlicher im Alter von 17 bis 22 Jahren aufgesucht, die außerhalb der Öffnungszeiten – vorzugsweise abends, am Wochenende und in den Ferien – die niedrige Mauer überwinden, welche die Schule umgibt. Dann werde gelärmt, Schuleigentum zerstört und Müll produziert. Immer montags stehen Aufräum-, Reinigungs- und Reparaturarbeiten für die Schule an.

Schulleiterin Christine Georg listet Vandalismus-Schäaden auf

Die Liste, die Georg vorzutragen hatte, war lang: „Die Bänke der Sitzgruppe werden regelmäßig mit Messern eingeritzt und mit Edding-Stiften beschmiert, kürzlich wurde eine Grillparty mit im Supermarkt gestohlenen Lebensmitteln veranstaltet und Müll wird bis auf die Straße geworfen. Neulich fanden wir Spritzen und Jointreste. Während der Osterferien schleppten die Jugendlichen ein Sofa vom Sperrmüll auf den Schulhof das irgendwann in Flammen stand.“ Nach jedem Wochenende erwartet das Kollegium und den Schulhausmeister eine neue böse Überraschung. „Alle zwei Wochen muss das Reinigungsmobil anrücken und der Hausmeister macht jede Menge Überstunden“, sagte Georg. Vergangenes Wochenende stiegen die Jugendlichen in den Containerbau der Jugendhilfe ein, warfen einen Drucker aus dem Fenster und schlugen mehrere Fenster ein. Der Sachschaden soll sich nach Angaben der Schulleiterin auf rund 5000 Euro belaufen.

Jugendbande ist polizeibekannt

„Die Jugendlichen sind keine Schüler von uns“, stellte Georg klar. Zudem sei die Gruppe polizeibekannt. „Wir haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft: Strafanträge wurden gestellt, Gespräche mit den Eltern geführt sowie Präventionsmaßnahmen am Runden Tisch mit verschiedenen Institutionen besprochen. Die Jugendlichen mussten auch schon Sozialstunden leisten. Gefruchtet hat nichts“, erklärte Georg.

Ein zweieinhalb bis drei Meter hoher Zaun, der von der Schulgarten AG begrünt werden soll, soll nun eine abschreckende Wirkung auf die Eindringlinge haben. Der Einzäunung habe auch die Stadt Frankfurt und das Stadtschulamt zugestimmt, es fehle nur noch die Zustimmung des Ortsbeirats.

CDU-Fraktion beantragt Errichtung eines Zauns

Die CDU-Fraktion hatte in die Sitzung einen Antrag für die Errichtung eines Zauns zum Schutz der Schule eingebracht. Thomas Dorn (Grüne) erklärte, dass er sich mit der Einzäunung von Bildungseinrichtungen schwertue. „Es vermittelt das Gefühl, man habe vor der Clique kapituliert“, sagte er und schlug stattdessen verstärkte Kontrollen durch die Polizei vor. Die gebe es bereits, wie Christine Georg betonte, doch sobald eine Polizeistreife auftauche, hauen die Jugendlichen ab.

Stefan Klee (Linke) gab zu bedenken, dass ein Zaun das Problem nicht lösen, sondern nur verdrängen würde. Die Gruppe würde sich dann einen anderen Ort suchen. Sandra Neubauer (Grüne) sah dies ebenso und plädierte aus diesem Grund dafür, eine andere Lösung zu finden, zumal die Clique bekannt sei und nach ihrer Aussage auch andere terrorisiere.

Einzäunung verdränge das Problem nur

Benjamin Wiewiorra (CDU) appellierte an das Gremium, dem Antrag für eine Einzäunung zuzustimmen, auch wenn dadurch das Problem zunächst nur verdrängt werde. „Wenn die Jugendlichen von der Schule fernbleiben, spart dies den Steuerzahler eine Menge Geld. Außerdem müssen wir die Schule schützen und die Sachbeschädigungen dort abstellen“, sagte er. Dem pflichtete auch Sebastian Schugar (CDU) bei und ergänzte: „Wenn der Schule für den Zaun nur noch die Zustimmung des Ortsbeirats fehlt, zeigt dies, dass bereits alle Mittel ausgeschöpft wurden. Der Antrag der CDU wurde bei Enthaltung der Grünen angenommen.“