Im Altarraum widmeten sich Emmel, Andrea Görz (aus Bornheim), Sonja Kuhl, Jan Hopf (aus Höchst) und Thomas Wilhelm (aus Eschersheim) einer Vielzahl von Instrumenten: Saxofon und Klarinette, Kalimba, afrikanische Harfe, Handtrommeln, Vibrafon, Didgeridoo und Klangschalen, aber auch die Stimmen kamen bei der meditativen Klangreise zum Einsatz. Die Musik war im wahrsten Sinne des Wortes einzigartig, denn alles war improvisiert. Die Akteure achteten aufeinander, spielten sich die Töne zu, gaben sie weiter, schmückten sie aus, experimentierten mit den Klängen und fanden dabei immer wieder fließend zusammen. Dadurch entstand eine traumgleiche Atmosphäre, die den Zuhörer mal in einen Märchenwald entführte und mal zum Mitwippen veranlasste. Man war zudem immer neugierig, wie die zum Teil exotisch aussehenden Instrumente sich anhören und wie sie wohl gehandhabt würden. Das Erstaunliche: Die Ensemblemitglieder kennen sich noch gar nicht so lange. „Wir haben zweimal zusammen geprobt“, sagte Sonja Kuhl, die seit einem Jahr in Fechenheim lebt und sich schon richtig heimisch fühlt. Die Klangtherapeutin möchte gerne eine Praxis im Stadtteil eröffnen. Von der vollen Kirche beim Konzert war sie begeistert: „Das Interesse an Kultur in Fechenheim ist groß.“
Das herrliche Weltmusik-Konzert war Emmel eine Herzensangelegenheit, um sich bei der Herz-Jesu-Gemeinde für die Möglichkeit zu bedanken, dass er den Kirchenraum nutzen darf, um Saxofon, Flöte und Klarinette zu üben. „Hier zu spielen ist wunderschön“, sagte Emmel, der ebenfalls ein Neu-Fechenheimer ist und ursprünglich aus Wiesbaden kommt. Die großartige Akustik der Kirche begeisterte das Publikum ebenfalls. Die Musik lenkte sogar von der winterlichen Kälte in der Kirche ab – Emmels scherzhafter Empfehlung zu Anfang: „Frieren wir uns warm“, wurde gerne Folge geleistet. Im Anschluss nahmen die Besucher die Gelegenheit zum Umtrunk im Gemeindezentrum wahr – auch um mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt zum Konzert war frei, die Spenden kommen dem 2006 in Fechenheim gegründeten Lebensmittelausgabe-Projekt „Brot & Salz“ zugute.