„Industriestraßen“ lautet der Name des Investitionsprogramms. Die Mittel dafür wurden angemeldet, die Stadtverordnetenversammlung wird im März 2018 bei den Haushaltsberatungen über das Programm entscheiden. „Sobald die Mittel bewilligt sind, geht es direkt los“, sagt Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU). Zur Zeit kläre der Magistrat ämterübergreifend, welche Straßen in dem Sanierungsprogramm Priorität haben und prüfe gleichzeitig, wo größere Umgestaltungen angebracht sind, welche Maßnahmen gebündelt werden können und wo kosten- und zeitsparend im Bestand saniert werden kann. Wie die Stadt Frankfurt mitteilt, sollen von 2018 bis 2021 jährlich 1,5 Millionen Euro sowie sechs Millionen Euro ab 2022 angemeldet werden. Die Jahresraten werden je nach Fortschritt der Planungen und Kosten für den Bau angepasst.
Oberbürgermeister Peter Feldmann verschafft sich in Fechenheim einen Eindruck von den Straßen
Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) und Markus Frank verschafften sich vor Ort einen Eindruck von den in Mitleidenschaft gezogenen Straßen und dem hohen Verkehrsaufkommen im Fechenheimer Industriegebiet. Dieses gehört mit den Industriegebieten Seckbach, Enkheim und Fechenheim-Nord zu den am schwersten betroffenen Gebieten, wie Untersuchungen des Amts für Straßenbau und Erschließung ergaben. Ferner sind auch in Nieder-Eschbach, Griesheim und am südlichen und östlichen Rand des Osthafengebiets Straßensanierungen erforderlich.
„In Fechenheim schlägt das Industrieherz mit voller Kraft, aber das hinterlässt auch Schäden auf den Straßen“, konstatierte Feldmann, der sich wünscht, dass die Industrie in Frankfurt wieder den Stellenwert erhalte, den sie verdiene. Der Anblick von Straßen im Industriegebiet, die einem Flickwerk ähneln, werde seiner Ansicht nach bald der Vergangenheit angehören.
Initiative für Sanierungsprogramm ging vom Amt für Straßenbau und Erschließung aus
„Seit 1946 ist praktisch kaum etwas an den Straßen gemacht worden“, sagte Oesterling beim Blick auf die zerstörte Asphaltdecke, die das alte Kopfsteinpflaster wieder freigibt. „Das kann nicht sein. Wir brauchen moderne Bedingungen. Zu einem nachhaltigen Gewerbegebiet gehören auch vernünftige Straßen“, betonte der Verkehrsdezernent. Wie Oesterling ausführte, sei die Initiative für das Sanierungsprogramm von der Amtsleiterin des Amts für Straßenbau und Erschließung, Manuela Kraft, ausgegangen. „Straßen in Gewerbegebieten hinken im Fokus der Politik oft hinterher“, gab der Verkehrsdezernent zu.
Wenn die 26 Gewerbestraßen umgebaut werden, werde dies auch Unannehmlichkeiten für die Anlieger mit sich bringen. Der Verkehrsdezernent warb für Verständnis und blickte in die Zukunft: „Wenn die Straßen fertig sind, werden sich alle über die guten Bedingungen freuen“, versprach er.
Wirtschaftsdezernent Markus Frank sah das ähnlich: „Es ist wichtig, dass Gewerbetreibende und Industriegebiete gut angebunden sind. Das ist eine Wertschätzung für alle, die dort arbeiten.“ Zudem entscheide nicht zuletzt der Zustand der Straßen, ob Unternehmen in ein Gewerbegebiet investieren, so der Wirtschaftsdezernent. Im Programm seien nach Auskunft des Amts für Straßenbau und Erschließung auch Sanierungen von Radwegen enthalten, wo diese erforderlich seien.