Winterwerft präsentiert freie europäische Theatergruppen Theater als Hoffnungsträger

Das Teatro Strappato zeigt bei der Winterwerft auf dem protagon-Kulturgelände die Performance „Triboulet“. Foto: Teatro Strappato/p

Fechenheim (red) – Theater als Bewältigung ökologischer und sozialer Krisen und das Teilen von Geschichten in finsteren Zeiten – darum soll es beim Internationalen Theaterfestival Winterwerft gehen, das vom 3. bis 13. Februar sowohl auf dem Kulturgelände des veranstaltenden Vereins protagon in der Orber Straße 57, als auch im Internet als Streamingformat stattfindet. An zwei langen Wochenenden, jeweils von Donnerstag bis Sonntag, öffnet das Festival seine Tore und lädt ein zu einem intensiven Programm aus Theater, Tanz, Performance und Musik.

Im Zentrum stehen dabei die Themen Krise und Nachhaltigkeit, Utopie und Dystopie und die Frage, wie das Theater helfen kann, sich diesen anzunähern. So verbindet etwa am Freitag, 4. Februar, das serbische Dah Theater in seinem Stück „Terra“ Land- und Gartenarbeit mit Geschichten über Migration und Migranten.

In „Triboulet“, das von Teatro Strappato am Donnerstag, 10. Februar aufgeführt wird, beginnt eine neue, ewige Geschichte der Unterdrückung von Neuem. Ein alter Thron, der vom Meeresgrund geborgen zu sein scheint, wird zum x-ten Mal gereinigt und, nachdem die offensichtlichsten Spuren der vorangegangenen Geschichten beseitigt wurden, so aufgestellt, dass er im Zentrum der Szene steht.

Derevo, eine Gruppe aus Dresden mit russischen Wurzeln, zeigt am Freitag, 11. Februar, ihr neues Stück „Reinheit“. Zusammen mit der Cellistin Ekaterina Gorynina sind der Tänzer Anton Adasinskiy und seine beiden Söhne Arthur und David Adasinskiy bereit, sich in den Kosmos der Bachschen Musik zu begeben.

Eine poetische und groteske Reise in unbekannte Landschaften, die Körper-, Puppen- und visuelles Theater kombiniert, bietet das Continuo Theatre mit „Hic Sunt Dracones“ am Samstag, 12. Februar. Wohin gehen die Gedanken, wenn man nachts die Augen schließt? Was passiert, wenn morgens all diese Träume, Ängste und verborgenen Sehnsüchte zurückgelassen werden?

Am Sonntag, 13. Februar, beschwört Brama Teatr aus Polen den „Ghost Dance“ – ein altes Ritual im Angesicht der Krise und gleichzeitig ein Akt der Hoffnung.

Neben diesen Stücken dürfen sich die Zuschauer auf weitere Performances von freien europäischen Theatergruppen wie Regula Teatro (Italien), Kud Liud (Slowenien) oder der einheimischen Antagon Theateraktion freuen. Zudem gibt es Konzerte, Lesungen und Symposien, für Speisen und Getränke sorgen die Bar und das Babushka Café. Entsprechend der gesetzlichen Verordnungen gilt auf dem Festival die 2G+ Regel und Maskenpflicht, Besucher müssen Nachweise über Impf- oder Genesenenstatus sowie ein Testzertifikat mit sich führen. Für Booster-Geimpfte entfällt die Testpflicht, die Veranstalter bitten jedoch darum, sich freiwillig testen zu lassen. Die Liveübertragung kann auf www.winterwerft.de verfolgt werden. Dort gibt es auch alle weiteren Infos.