Ein paar „kürzere Sets“ mit Päuschen dazwischen wollte Tom Knauer den Besuchern präsentieren. Doch die Lust am Musizieren riss den Künstler einfach mit: Fast drei Stunden spielte Knauer ohne Unterbrechung – an den Fingerspitzen hatten die Gitarrensaiten tiefe Furchen hinterlassen. Selbst während der Pause konnte er sein elektrisch verstärktes Instrument nicht zur Seite stellen und untermalte die Zäsur mit Tango- und Bossa Nova-Klängen. Zu seinem Konzert-Programm sei er von seinem Vater inspiriert worden, erklärte Knauer und Armin Burger-Adler von Zukunft Fechenheim versprach „ganz neue Töne und Klänge“. Das Versprechen wurde gehalten.
Tom Knauer lässt Kompositionen von Schumann und Haydn auf der E-Gitarre erklingen
Kompositionen von Knauers Helden wie Schumann, Schubert, Mendelssohn, Beethoven und Haydn hört man nicht oft von der E-Gitarre – und wenn, dann selten mit dieser Hingabe und Präzision. Schließlich nahm der Musiker sein Publikum mit auf die Reise „mit dem Fiaker von Wien über Berlin bis an die Waterkant und wieder zurück“. Die Melodie vom „Weißen Rössl“ war dabei ebenso am Start wie das Lied von der Reblaus sowie das Fiakerlied von Gustav Pick.
Im Schwan erklingen Lieder von der See und vom Heimweh nach dem Kurfürstendamm
Seemannslieder erfüllten das ehrwürdige Gesellschaftszimmer des Schwan, das Heimweh nach dem Kurfürstendamm wurde besungen und die Besucher nahmen Anteil an der Geschichte von „Des Schleusenwärters blindes Töchterlein“ aus der Feder von Ulrich Roski. Tom Knauer war an diesem gelungenen Abend nicht zu stoppen. So groß war ihm die Freude, für die „Fechenheimer Familie“ zu spielen.