Positive Entwicklungen im Stadtteil anstoßen Verein „Zukunft Fechenheim“ mit neuem Vorsitzendem

Für einen lebenswerten und idyllischen Stadtteil (großes Bild) setzt sich der Verein Zukunft Fechenheim ein. Armin Burger-Adler (kleines Bild) hat im März den Vorsitz des Vereins übernommen und möchte Positives im Stadtteil bewirken. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Als im Jahr 2011 bekannt wurde, dass das Chemie-Unternehmen Allessa ein Braunkohlestaubkraftwerk zur Erzeugung von Prozesswärme für den Eigenbedarf auf ihrem Gelände errichten werde, regte sich Widerstand in der Fechenheimer Bevölkerung. Eine Bürgerinitiative wurde gegründet aus der nur kurze Zeit später der Verein „Zukunft Fechenheim“ hervorging. Bis März diesen Jahres hatte Werner Scholz den Vorsitz des Vereins, dann übergab er das Zepter an Armin Burger-Adler.

Burger-Adler gehörte seinerzeit zu den Gründungsmitgliedern der Bürgerinitiative (BI), deren Ziel es war, Bau und Inbetriebnahme des Braunkohlestaubkraftwerks zu verhindern. Gemeinsam mit der Stadt Frankfurt, dem BUND und einer Bürgerin aus den Reihen der BI wurde vor Gericht gezogen, 30.000 Euro an Spenden wurden zum Prozessieren gesammelt, doch weder die Inbetriebnahme der Anlage konnte verhindert noch das Nachrüsten mit Filtern konnte von den Klägern erwirkt werden. Aufgegeben wird trotzdem nicht. „Es steht seitens Allessa noch eine Einladung zu einem Gespräch mit der Allessa-Geschäftsleitung aus. Da werden wir dranbleiben“, erklärt Burger-Adler.

Erste Erfolge sind bereits sichtbar

Anders als die BI, hat der Verein Zukunft Fechenheim mehr als nur das Braunkohlestaubkraftwerk im Blick. Der Verein will positive Entwicklungen im Stadtteil bewirken und kann diesbezüglich bereits auf viele Erfolge zurückblicken. „Das ehemalige Vereinsmitglied Nicole Pfeffer hat sich mit dem Thema Ladenleerstand befasst und es geschafft, dass wieder eine Metzgerei im Stadtteil ansässig geworden ist“, blickt der neue Vorsitzende zurück.

Auch bei Wohnproblemen im Quartier Leo-Gans- und und der Max-Eyth-Straße konnte der Verein vermitteln und in Kooperation mit dem Wohnungsunternehmen „Vonovia“ (ehemals „Deutsche Annington“) beispielsweise ein Quartiersbüro dort einrichten. An dieser Entwicklung war der bisherige Erste Vorsitzende Werner Scholz maßgeblich beteiligt. Er wird sich auch weiterhin diesem Thema widmen. Sein Amt gab der 80-Jährige aus Altergründen an den 14 Jahre jüngeren Burger-Adler weiter. Trotz der Rückschläge in Sachen Braunkohlestaubkraftwerk vor Gericht wollte sich der Verein nicht auflösen. „Wir genießen in der Bevölkerung einen Vertrauensvorschuss. Manchmal wenden sich die Bürger lieber an uns als an die Lokalpolitik“, sagt Burger-Adler.

Vereinsvorstand verschlankt

Unter der neuen Leitung wurde der Vereinsvorstand zudem verschlankt. Neben Burger-Adler ist Beate Bär als Zweite Vorsitzende mit am Ruder. Derzeit zählt der Verein rund 200 Mitglieder, die Zahl sei seit der Gründung im Jahr 2011 recht konstant geblieben, so der Vorsitzende. Statt viel administrativer Arbeit sollten „Aktivitäten wieder Aktivitäten“ sein, erklärt Burger-Adler. Eine wichtige Aufgabe ist außerdem auch die Pflege der Internetseite des Vereins.

Was Zukunft Fechenheim ganz aktuell beschäftigt, ist die Lagerung von Bahnschwellen auf dem Allessa-Areal, die im Mainova Biomasse-Kraftwerk verbrannt werden. „Die Anwohner haben sich über den Gestank beschwert, der von den imprägnierten Bahnschwellen ausgeht, wenn die Sonne darauf scheint“, berichtet Burger-Adler. Das Biomasse-Kraftwerk sei zwar prinzipiell eine gute Sache, aber dass dafür tonnenweise behandelte Bahnschwellen gelagert würden, davon sei man nicht informiert worden. „Auch von den Plänen zum Braunkohlestaubkraftwerk hat man uns damals nichts gesagt. Ich wünsche mir mehr Transparenz, wenn es um Dinge geht, die die Entwicklung des Stadtteils beeinflussen“, sagt Burger-Adler.