Mit „Judicals“ wechselt Thomas Bäppler-Wolf in ein anderes Genre Auftritt in der B’nai-B’rith-Loge

Ein Abend für die Ukraine: Ralph Hofmann, Präsident B’nai B’rith (von links), Thomas Bäppler-Wolf, Generalkonsul Vadym Kostiuk (rechts) und seine Gattin in der Loge.

Westend (zmo) – Es gibt kaum einen Frankfurter, der nicht schon irgendwann und irgendwo Bäppi la Belle erlebt hat. Ob nun in seinem ehemaligen Theatrallalla im Nordend, auf Ortsfesten, Stadtteilfeiern, bei einer seiner Frankfurter Stadtführungen, auf Weihnachtsfeiern, Firmenjubiläen, Geburtstagen oder als Travestiekünstler; er ist fast überall präsent und für sein Publikum Star der Frankfurter Comedy- und Kleinkunstszene.

Nun ist aber auch Thomas Bäppler-Wolf – so der richtige Name von Bäppi – älter geworden und, nach seinen Worten, auch weiser: Seine ursprünglichen Ruhestandspläne sind offenbar beendet, seine Auftritte rund um Frankfurt fangen gerade wieder an. In der Loge der jüdischen Organisation B’nai B’rith im Westend machte der Entertainer vergangene Woche Montag wieder mal einen Schritt in das ernsthaftere Genre. Mit „Judicals“ einem von ihm geschaffenen Wortspiel, trug er vor einem begeisterten Publikum Musicalhits jüdischer Komponisten und Texter vor. Die ausverkaufte Loge der jüdischen Organisation erlebte einen Thomas Bäppler-Wolf, der neben der humorvollen, auch die anspruchsvollere Seite seiner Kunst beherrscht.

„Wir sind natürlich sehr glücklich darüber, dass sich mit Thomas Bäppler-Wolf ein Künstler zur Verfügung gestellt hat, der uns mit seinem heutigen Auftritt bei den Hilfsaktionen für die Ukraine unterstützt“, sagte der Präsident der B’nai B’rith, Ralf Hofmann in der Loge.

Hilfe für die Ukraine

Der jüdische Orden B’nai B’rith (aus dem Hebräischen: Söhne des Bundes), wurde von deutsch-jüdischen Emigranten 1843 in New York gegründet und ist damit die älteste jüdische Mitgliederorganisation der Welt. Der Zweck der Gründung war es, jüdische Gemeinden bei ihrer Sozialarbeit zu unterstützen.

1882 entstand in Berlin die erste Loge in Deutschland, die 1888 dann auch in Frankfurt nachfolgte. B’nai B’rith Frankfurt unterstützt gezielt Projekte für bedürftige jüdische Menschen sowie Organisationen, Altenheime und weitere soziale Einrichtungen in Frankfurt und Israel. Gezielte Aktionen werden aber auch in Osteuropa vorgenommen. Hier steht besonders die Sicherstellung von Lebensmitteln, medizinische Versorgung oder auch für die Ausbildung jüdischer Kinder.

Für Thomas Bäppler-Wolf war es gerade der Krieg in der Ukraine, der ihn zu diesem Auftritt veranlasste. Die gesamten Einnahmen der Veranstaltung gehen in erster Linie in die Ukraine. Das war der Wunsch des Frankfurter Künstlers, der damit auf offene Ohren der Verantwortlichen der Loge stieß.

Bislang wurden Medikamente, koschere Lebensmittel, Decken und Matratzen nach Lemberg in die Westukraine gebracht. Die 900.000 Einwohner zählende Stadt wird schon seit längerer Zeit von der deutschen Organisation unterstützt.

Der „Judicals“-Abend, an dem auch der Frankfurter Generalkonsul der Ukraine, Vadym Kostiuk, teilnahm, endete mit viel Beifall für den Künstler und einem Dank des Konsuls an alle Beteiligten dieser Hilfsaktion für sein Land.