Die Ausstellung „Auf die Barrikaden“ im Institut für Stadtgeschichte (ISG) im Karmeliterkloster, Münzgasse 9, beschäftigt sich bis September 2023 mit den revolutionären Vorkommnissen. „Während die Geschichte der Frankfurter Nationalversammlung bereits aus unterschiedlichsten Positionen beleuchtet wurde, stehen die Ereignisse im damaligen Stadtstaat oft im Schatten der Paulskirche und werden leicht übersehen“, sagt Franziska Kiermeier, kommissarische Leiterin des ISG. „Hier setzt die Ausstellung an. Sie stellt Frankfurter Protagonisten, Schauplätze, Entwicklungen, Ereignisse und die Verfassungsdebatte heraus und ordnet sie in den gesamtdeutschen Kontext der Revolution ein. Im Mittelpunkt steht der Septemberaufstand 1848“, fügt sie hinzu.
Für viele Frankfurter dürfte der überdimensionierte Stadtplan in der Mitte des Ausstellungsraumes besondere Aufmerksamkeit finden. Zu sehen sind vor allem die 33 Orte in der Stadt, in der die Revolution tobte. Der Plan zeigt auch die zentralen Orte der Debatten abseits der Paulskirche, wie das Lokal an der städtischen Reitbahn, den politischen Salon von Clotilde Koch-Gontard oder die Wohnorte der Parlamentarier. Gekennzeichnet sind auch die Treffpunkte der Fraktionen, etwa das Cafe Milani, der Nürnberger Hof oder die Casino Gesellschaft.
In einer weiteren Rubrik wird über die Orte des Septemberaufstandes informiert. Passend zur Ausstellung werden vom ISG auch Workshops für Schüler ab der neunten Klasse angeboten. Es wird die Rolle der Frau in den Revolutionsjahren beleuchtet, die sich politisch engagierte. 2023 feiert Frankfurt das Jubiläum „Deutsche Nationalversammlung Paulskirche Frankfurt“: Vom 18. bis 21. Mai werden große Teile der Innenstadt ganz im Zeichen der Anfänge der deutschen Demokratie stehen. Die Veranstaltungen umfassen das Gebiet zwischen Dom, dem jüdischen Museum, dem Main und dem Romantikmuseum. Auf dem Römerberg und am Mainufer werden zahlreiche Bühnen stehen. „Das Jubiläum wird ein Fest der Demokratie und wir werden nicht hinter verschlossenen Türen feiern, sondern auf den Straßen und Plätzen unserer schönen Stadt“, sagte der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann.