Barbara Klemm-Dauerausstellung auf dem Campus Westend erhält 44 neue Fotografien Bilder aus aller Welt

Klemm bei der Eröffnung ihrer Dauerausstellung in der Goethe-Uni. Bild: Uwe Dettmar/Goethe-Uni/p

Westend (red) – Adorno bei der Besetzung des Rektorats, Tanzende auf einem Open-Air-Festival, Szenen aus dem Bahnhofsviertel – 32 Fotografien zu Motiven studentischen Lebens, zu Momenten der deutschen Geschichte, der Stadt Frankfurt und der Uni hat die Fotografin Barbara Klemm bereits 2018 der Goethe-Uni überlassen. Nun sind in der Dauerausstellung im Bereich Studium, Lehre, Internationales (SLI) auf dem Campus Westend weitere 44 Bilder zu sehen.

Die Fotos entstanden auf Reisen seit den 70er-Jahren, die Barbara Klemm beruflich unternommen hat – etwa nach Polen, Rumänien und Tschetschenien, nach Moskau und Kiew, nach Kuba, Brasilien und Indien. Die Ausstellung, angeregt vom früheren Vizepräsidenten für Internationales, Rolf van Dick, ist das Ergebnis eines Dialogs zwischen der Fotografin und der Bereichsleiterin Studium Lehre Internationales, Rebekka Göhring.

Die gezeigten Bilder entstanden jenseits der offiziellen Haupt- und Staatsakte. Frühmorgens, erzählt Klemm im Gespräch mit Rebekka Göhring bei der Ausstellungseröffnung, stiehlt sie sich des Öfteren aus dem Hotel, um möglichen Aufpassern zu entkommen: „Zum Frühstück war ich wieder zurück und hatte meine Arbeit schon gemacht.“ Entstanden sind Bilder wie das von kochenden und feiernden Bäuerinnen statt der beauftragten Aufnahmen von Traktoren. „Man muss als Fotograf immer in Bewegung und dabei hoch konzentriert bleiben. Manchmal sieht man nichts, manchmal ist alles sehr dicht“, sagt Klemm. Der Filmwissenschaftler Vinzenz Hediger beschreibt in seinem Begleittext zur Ausstellung Klemms Kunst als „eine Kunst des fruchtbaren, entscheidenden historischen Moments: Des Kairós der Geschichte“: Mitunter entstünden Bilder, die „Kipppunkte und Wendemarken“ erfassen, somit „Vorwegnahmen kommender Ereignisse“ sind.

Die öffentliche Ausstellung zeige, so Hediger, „dass Kunst und gesellschaftspolitisches Engagement keine getrennten Sphären sind und dass ihre Scheidung künstlich wäre. Die Ausstellung soll damit auch einer der Orte sein können, an dem Stadt und Universität ihr Gespräch fortführen.“ In den Beratungsräumen für – auch internationale – Studierende der Goethe-Universität angesiedelt, sei die Ausstellung auch ein Ort, der deutlich mache, was Internationalität auch bedeute, betonte die Vizepräsidentin Christiane Thompson bei der Eröffnung: Nämlich „verschiedene kulturelle Bezugssysteme aufzuzeigen und miteinander ins Gespräch zu bringen“.