„Das macht Mut für die Zukunft“ Frankfurter Schüler debattieren live in der Paulskirche

Schüler aus 23 Frankfurter Schulen beteiligten sich an den Diskussionen Bild: Mohr

Altstadt (zmo) – War das alte deutsche Volkslied „Die Gedanken sind frei“ in Zeiten politischer Unterdrückung Ausdruck von Freiheit und Unabhängigkeit, so soll es uns heute mehr denn je daran erinnern, dass wir in einer Demokratie leben und ohne Angst frei unsere Meinung vertreten können. Der Chor der Musterschule in Frankfurt hatte mit diesem Lied die „Live Debatte“ mit 600 Schülern in der Paulskirche eröffnet. Bürgermeisterin. Nargess Eskandari-Grünberg und der hessische Kultusminister Alexander Lorz begrüßten zu dieser Veranstaltung in der voll besetzten Paulskirche das junge und politisch interessierte Publikum und erinnerte an die Bedeutung des Ortes, in der diese Veranstaltung stattfand. Beide ermutigten in ihren Reden die Jugendlichen, sich auch weiterhin engagiert für Freiheit und Demokratie einzusetzen.

Die 600 Jugendlichen aus 23 Frankfurter Schulen hatten sich in der Paulskirche eingefunden, um das 175-jährige Jubiläum der Nationalversammlung zu feiern. In Live-Debatten diskutierten die Teilnehmer aus den Programmen „Jugend debattiert“, der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und „Junge Paulskirche“ der Stiftung Polytechnische Gesellschaft über Fragen, wie die Einführung einer Jugendquote im Deutschen Bundestag oder eines sozialen Pflichtjahres. Es war beeindruckend, wie selbstbewusst und sachkundig sich die jugendlichen Akteure vor mehr als 800 Zuschauern den Fragen stellten, an einem weltbekannten, historischen Ort, wo sonst der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen wird. Sie werden dieses Ereignis sicher lange in Erinnerung behalten.

Eine weitere Podiumsdiskussion galt den historischen Umbruchsjahren 1848, 1948 und 1989. Hier kam die ehemalige Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen in der DDR, Marianne Birthler, als Zeitzeugin nach Frankfurt. Mit dabei Dieter Hein, Professor für Neuere Geschichte von der Uni Frankfurt, sowie Professorin Hedwig Richter von der Bundeswehr-Uni in München, die mit den Jugendlichen über die drei prägenden Zäsuren diskutierten und Brücken schlugen aus der Geschichte in die heutige europäische Gegenwart.

Die beiden Absolventen der Programme „Jugend debattiert“ und „Junge Paulskirche“, Susanna Naumer und Harrison Krampe, betonten „heute einen historischen Tag erlebt zu haben, in dem wir gemeinsam mit gleichaltrigen Schülern sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft blicken und zeigen konnten, wie wichtig es ist, gemeinsam ins Gespräch zu kommen, Meinungen zu respektieren und aufeinander eingehen.“

Ähnlich äußerten sich auch die Initiatoren, die Vorstandsvorsitzenden Frank Dievernich, Polytechnische Gesellschaft, und Frank Weise von der Hertie-Stiftung, die sich nicht nur bei den Jugendlichen bedankten, sondern „auch beim großartigen Publikum. Wir waren Zeugen einer wahrlich jungen Paulskirche. Das macht Mut für die Zukunft.“

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