Wiedersehen im Markus Krankenhaus Hilfe für Otabek aus Usbekistan

Chefarzt Ulrich Rieger hat Otabek mit dem Hilfsprojekt Friedensdorf International behandelt. Foto: Agaplesion/p

Bockenheim (red) – Im Agaplesion Markus Krankenhaus kam es jetzt zu einem Wiedersehen mit dem zwölfjährigen Otabek. Der junge Usbeke wurde dort im Rahmen des Hilfsprojekts Friedensdorf International erneut kostenfrei behandelt.

Im Sommer 2019 war Otabek zum ersten Mal ins Agaplesion Markus Krankenhaus gekommen, um sich bei Prof. Ulrich Rieger, Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, vorzustellen. Als Sechsjähriger hatte Otabek bei einer Gasexplosion in seinem Heimatland Usbekistan schwerste Verbrennungen davongetragen. Trotz mehrfacher Operationen in einem Krankenhaus vor Ort war es zu starken Vernarbungen im Gesicht, an Ohren, Hals, Oberkörper und Händen gekommen. So kam er vor gut zwei Jahren über das Hilfsprojekt Friedensdorf International zu Prof. Rieger. Gemeinsam mit seinem Team gelang es dem Chefarzt damals, das starre Narbengewebe zu lösen und durch Hauttransplantationen nicht nur die Beweglichkeit von Hals und Fingern wiederherzustellen, sondern auch sein linkes Ohr zu rekonstruieren.

Seitdem ist Otabek gewachsen. Die Hauttransplantate von damals sind dabei geschrumpft, sodass weitere Operationen erforderlich wurden – vor allem um die Beweglichkeit von Kopf und Fingern zu verbessern. „Als uns das Friedensdorf angefragt hat, ob wir Otabek erneut behandeln könnten, haben wir unsere Unterstützung sofort ohne zu Zögern zugesagt. Ich freue mich sehr, dass Otabek ein weiteres Mal die Chance erhalten hat, zu uns zu kommen. So konnten wir ihn erneut operieren und die wachstumsbedingten Vernarbungen ausgleichen“, sagt Prof. Rieger. Jedes Jahr übernimmt das Agaplesion Markus Krankenhaus die Behandlungskosten für ein Kind aus Kriegs- und Krisengebieten.

Während des aktuellen Klinikaufenthalts lösten die Ärzte das feste Narbengewebe an Otabeks Hals und ersetzten es durch einen künstlichen Unterhautersatz sowie ein Hauttransplantat aus seinem Oberschenkel. Außerdem verpflanzten die Mediziner Haut, um das Augenlid zu korrigieren, und vertieften die Fingerfurchen. „Otabeks großer Wunsch ist es nun, auch die Unterlippe zu korrigieren. Dies werden wir in einer weiteren Operation vornehmen“, sagt Prof. Rieger.

In den kommenden Monaten muss Otabek regelmäßig zur Physiotherapie, um seine Fingerfertigkeit weiter zu trainieren. Während des Krankenhausaufenthaltes kümmerte sich nicht nur das Ärzte- und Pflegeteam rührend um den jungen Usbeken. Er erhielt auch Besuch von ehrenamtlichen Helfern vom Friedensdorf International. Der Zwölfjährige wird noch einige Zeit in Deutschland bleiben und eine weitere Operation benötigen, bis er wieder nach Usbekistan zu seinen Eltern und Schwestern zurückkehren kann.