Erster Politischer Salon bei Kubi hat den Vereinssport im Blick Hut ab vor den Ehrenamtlichen

Thema „Sport integriert“ beim Politischen Salon bei Kubi (von links): Markus Wehenkel , Roland Frischkorn und Mike Josef.

Ostend (jf) – „Sport integriert“ hieß das Thema des ersten Politischen Salons bei Kubi, der Gesellschaft für Kultur und Bildung, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Zu Gast waren Sportdezernent Mike Josef, der Vorsitzende des Sportkreises Frankfurt, Roland Frischkorn; Markus Wehenkel, Referent der Sportjugend Hessen, sowie Vertreterinnen von Vereinen.

Kubi-Mitgründer und Hausherr Arif Arslaner begrüßte die Anwesenden und unterstrich, wie wichtig Sport sei. Das habe man vor allem während der Pandemie gemerkt. „Man schmückt sich gerne mit Sport, doch wenn es um die Finanzierung geht, ist man zurückhaltend. Dabei spart jeder Euro Investition in Sportangebote später zwei Euro Aufwendungen an Sozialleistungen“, betonte Mike Josef. Auch sein Verein in Ulm habe ihn unterstützt auf seinem Lebensweg.

„Die Vereine waren in den vergangenen beiden Jahren arg gebeutelt. Nun stehen sie vor der Frage, wie die hohen Energiekosten zu stemmen sind“, fügte Josef hinzu. In der Pandemie mussten sie von einem Tag auf den anderen neue Konzepte und Online-Angebote entwickeln, nun gehe es um Energieeinsparungen. „Es ist Aufgabe der Politik, eine gute Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Wir haben die Sportförderung und die Jugendpauschale erhöht. Aber wir haben auch die Duschen in den Bürgerhäusern abgestellt. Das war keine gute Idee, diese Entscheidung wurde rückgängig gemacht“, sagte der Sportdezernent und ergänzte: „Wir werden unseren Vereinen keine erhöhten Nutzungsgebühren aufbürden.“ Wichtig sei der Bau von Schwimmhallen und von Kunstrasenplätzen. Vorhandene Flächen müssten stärker multifunktional genutzt werden.

„Sport ist bunt und vielfältig. Seit mehr als zehn Jahren hat Frankfurt einen Sportentwicklungsplan. Aber Sport ist eine Querschnittsaufgabe, da müssen alle mitziehen“, forderte Frischkorn. „Jede Schule braucht eine Drei-Felder-Halle, die kann von Vereinen mitgenutzt werden“, sagte der Sportkreis-Vorsitzende. Ohne Vereine sei gesellschaftliches Leben nicht gut vorstellbar. Gerade vor den Ehrenamtlichen müsse man den Hut ziehen, denn sie kümmerten sich um weit mehr als Sport. Aber: „Vereine sollen nicht nur Durchlauferhitzer für Integration sein. Besser ist es, den gesamten Sozialraum in diese Aufgabe einzubeziehen“, stellte Frischkorn fest.

„Es geht darum, dass sich Menschen in ihren Vereinen wohlfühlen“, erklärte Wehenkel. Das Referat Vielfalt, früher Integration, unterstütze die Vereine beispielsweise bei der Übungsleiterausbildung.

Hüseyin Ayvaz, ehemals Leiter des seit 1995 bestehenden Jugendtreffs Kosmos in Sossenheim, berichtete vom Projekt Kickboxen im Treff. „Damit haben wir die Kinder und Jugendlichen zu uns geholt. Das Angebot kam richtig gut an.“ An fünf Tagen gibt es im Treff Sportangebote, das ist wichtig, die Kinder und Jugendlichen wollen sich bewegen. Und vielleicht könnte man die Sporthalle Sossenheim ja künftig gemeinsam nutzen, wandte er sich an den Dezernenten.

Gegen zu viel Bürokratie bei der Stellung von Anträgen wandte sich Harald Seehausen von der SG Bornheim Grün-Weiß. Er regte an, die kommunalpolitische Ebene stärker in die Integration durch Sport einzubeziehen. Dafür war auch Mike Josef: „In Städten wie Hamburg, Heidelberg und Wien funktioniert die Zusammenarbeit der Dezernate deutlich besser“, bemerkte er.

Dem erfolgreichen Auftakt des Politischen Salons sollen weitere Veranstaltungen folgen.