Ausstellungen und Beteiligungsformate: Das Historische Museum hat viel vor dieses Jahr Inflation, Demokratie, digitale Angebote

Direktor Jan Gerchow erläutert das Jahresprogramm im HMF.

Altstadt (jf) – Jan Gerchow, Direktor des Historischen Museums Frankfurt (HMF), hat zunächst einen Blick auf das vergangene Jahr geworfen: „Wir haben 60 Prozent unserer Besucherzahlen von vor Corona erreicht. Die Zahl der Online-Besucher hat nochmals zugenommen.“ Aber gerade auch für Touristen sei das Historische Museum Frankfurt interessant, erläuterte Gerchow bei der Vorstellung des Jahresprogramms.

Das Thema „Frankfurt und der NS“ unter der Überschrift „Nachgefragt“ im Jungen Museum Frankfurt werde über den geplanten Zeitraum bis zum 4. Februar 2024 weitergeführt. „Übrigens konnte das Junge Museum 2022 sein 50-jähriges Bestehen feiern“, fügte der Direktor hinzu.

Er nannte zwei Leitthemen für das neue Ausstellungsjahr: „Wir blicken auf 100 Jahre Inflation (1923) zurück und gleichzeitig auch auf die Kipper- und Wipperzeit vor 400 Jahren. Damals wurde Münzgeld gewogen. Neigte sich der Balken der Waage, wurden die schweren Münzen, denen Kupfer, Zinn oder Blei zugesetzt worden war und die damit geringeren Wert hatten, aussortiert.“

Ein weiteres großes Thema ist das 175-jährige Jubiläum der Nationalversammlung 1848 in der Paulskirche. Unter dem Titel „Demokratie – Vom Versprechen der Gleichheit“ führt das Stadtlabor Ende Juni eine Demokratie-Werkstatt zu den Stichworten Fundamente, Grenzen, Kämpfe und Visionen aus, an der sich Interessierte beteiligen können. Außerdem ist im Museum vom 16. Mai bis zum 14. April 2024 eine entsprechende Ausstellung zu sehen. Eine Thementour führt zu 25 bis 30 Gegenständen, die sich im Haus befinden, unter dem Thema „Demokratiegeschichte“, die jedoch noch einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden. Die Tour ist digital abrufbar, es gibt Führungen vor Ort und per Audio mit Experten.

Etwa 250 Fotografien von Barbara Klemm, die seit 1959 in Frankfurt lebt und Stadtgeschehen in Bildern festgehalten hat, werden in einer Sonderexposition vom 9. November bis zum 1. April 2024 gezeigt.

„Mit der Frankfurt History App kann man die Geschichte der Mainmetropole entdecken“, verwies Jan Gerchow auf eine neue digitale Plattform. Dabei arbeiten das Institut für Stadtgeschichte, das Jüdische Museum und das Historische Museum zusammen. Die kostenlose App wird laufend weiterentwickelt.

Der Bolongaropalast in Höchst wird umgestaltet und drei Dauerausstellungen zur Geschichte des Höchster Porzellans, zur Ortshistorie und zur Familie Bolongaro aufnehmen. Die Eröffnung des Hauses ist für 2024 geplant.

Die künftige Nutzung des Kronberg Hauses muss noch geklärt werden, genau wie der Umgang mit den fünf Depots, die dem Historischen Museum in der Stadt zur Verfügung stehen. Unstrittig ist dagegen die Weiterführung des Salons Frankfurt in Kooperation mit der Alten Oper. Ausgangspunkt dieses Formats ist ein Exponat des Historischen Museums, das in Bezug zur Zeitgeschichte, zur Musik und Literatur gesetzt wird und spannende Abende mit neuen Eindrücken verspricht.

Weitere Artikelbilder