Diese Hilfe gibt es. Und es lohnt sich, sich helfen zu lassen: Das möchten die FRANS-Mitglieder vermitteln. Betroffenen, Angehörigen, Freunden, Lehrern, allen. Das Netzwerk wurde 2014 auf Initiative des Gesundheitsamtes gegründet. „Wir haben hier das erste Netzwerk dieser Art gegründet und sind bislang das Einzige, das auf kommunaler Ebene gesteuert wird“, erklärt Gesundheitsdezernent Stefan Majer. „Rund 35 Organisationen und Institutionen beteiligten sich in seinem Gründungsjahr an FRANS. Inzwischen sind es 75.“
In Frankfurt sterben jedes Jahr rund 90 Menschen an Suizid, die Zahl der Versuche liegt bei schätzungsweise 1800. Der Grund für Suizide ist oftmals eine psychische Erkrankung, etwa eine Depression. „Mit FRANS arbeiten wir daran, Leben zu retten, denn jede Selbsttötung ist eine zu viel“, sagt Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts.
„Wichtig ist, zu reden. Eine erste Anlaufstelle dafür ist auch der sozialpsychiatrische Dienst unseres Amts, bei dem Menschen, die in schweren Situationen stecken oder ein offenes Ohr brauchen, Unterstützung durch Fachkräfte finden.“
Beig ist mehr oder weniger zufällig zu FRANS gekommen. Im Internet war sie auf die Angebote der Abteilung Psychiatrie im Gesundheitsamt aufmerksam geworden. Vollkommen überrascht, was das Gesundheitsamt bietet, schrieb sie eine Initiativbewerbung. Seit 2015 ist sie für das Netzwerk tätig. „Natürlich mussten wir anfangs Klinken putzen, um auf unsere Angebote aufmerksam zu machen“, erzählt die 35-Jährige. „Inzwischen werden wir sehr oft angefragt und freuen uns über die breite Anerkennung unserer Arbeit.“
Zudem gilt FRANS deutschlandweit als Leuchtturmprojekt, andere Kommunen und Netzwerke profitieren von den Erfahrungen aus Frankfurt. In der Szene ist FRANS bekannt. Aber wie gelingt es, das Netzwerk und das Thema Suizid an die Frankfurter heranzutragen? „Indem wir dort hingehen, wo die Menschen sind“, sagt Beig: Auf die Zeil, in die Stadtbücherei, in Kinos und Kirchen, in Klubs, die Stadteile, ins Stadion. Als in den Hochzeiten der Corona-Pandemie Kontaktbeschränkungen herrschten, kooperierte FRANS mit Supermärkten und Bäckerei-Filialen.
Infos online auf frans-hilft.de.