Seit dem Amtsantritt Stövers 2009 sind insgesamt rund zehn Millionen Euro Forschungsmittel eingeworben worden, davon 9,45 Millionen Euro Drittmittel. In den vergangenen 15 Jahren sind allein elf EU-Projekte ausgeführt worden, bei denen das ISFF entweder die Leitung innehatte oder als Partner fungierte. „Eingebunden in die University of Applied Sciences (UAS), verkörpert das ISFF den Anspruch einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften, einen Theorie-Praxis-Transfer zu leisten in herausragender Weise“, erklärte Professor Kai-Oliver Schocke, Präsident der UAS, auf der Jubiläumsfeier.
Die vielen Forschungsprojekte, die zahlreichen Konferenzen, Fachtagungen und Workshops zeigten dies ebenso wie die engen Verknüpfungen des Instituts mit Praxispartnern im In- und Ausland. Und so geht es letztlich immer um einen Transfer der Ergebnisse zur Zielgruppe beziehungsweise den wichtigen Schlüsselinstitutionen, der in Form von Handlungsempfehlungen, Handbüchern, Ratgebern und Beispielen guter Praxis übermittelt wird.
„Ein Schwerpunkt in der Suchtforschung ist vor allem auch der Konsum der Volksdrogen Tabak und Alkohol“, sagte Stöver: „Er stellt uns auch zukünftig vor große Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen.“ Beim Thema Tabak spricht man über jährlich rund 127.000 rauchbedingte frühzeitige Sterbefälle. 450.000 stationäre Behandlungen sowie 2,9 Millionen an der Lungenkrankheit COPD-Erkrankte. Davon sind 80 bis 90 Prozent ebenfalls rauchbedingt. Beim Alkohol sind es jährlich mehr als 74.000 frühzeitige Sterbefälle und hohe Zahlen beim Fetalen Alkoholsyndrom (vorgeburtlich entstandene Schädigungen des Kindes durch Alkoholkonsum der Mutter). „Angesichts der massiven Probleme wird viel zu wenig investiert, um die Ursachen des riskanten Alkohol- und Tabakkonsums zu erforschen, wirksame Hilfen bereitzustellen“, sagte Stöver.
Zufrieden mit dem ISFF ist Barbara Klein, Dekanin für Soziale Arbeit und Gesundheit. „Nicht nur die Dokumentationen der vier Frankfurter Drogenkonsumräume in den letzten 20 Jahren, die Unterstützung bei Haftentlassungen, die Reintegration Drogenabhängiger oder die Hilfe für Suchtkranke in prekären Wohnverhältnissen, für die Betroffenen sind es wichtige Bausteine der Drogenpolitik.“