Wirtschaftswissenschaftler von Goethe-Uni und Université Paris-Dauphine feiern 30-jährige Partnerschaft Lange deutsch-französische Freundschaft

Die Programmverantwortlichen der Partnerschaft an der Université Paris Dauphine-PSL und der Goethe-Uni anlässlich des Besuchs aus einer Delegation aus Paris zum 30-jährigen Bestehen.

Westend (red) – Der Beitrag für die deutsch-französische Freundschaft der beiden Partneruniversitäten hat mindestens 344 Gesichter: Allein so viele Studenten haben in den vergangenen 30 Jahren an den Doppelabschlussprogrammen der wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereiche von Goethe-Uni und Université Paris Dauphine-PSL teilgenommen – nicht mitgezählt die zahlreichen Studierenden, die sich über Erasmus-Auslandssemester zwischen den Partnerhochschulen bewegt haben. Was 1992 als „Versuchsballon“ für ein Doppeldiplom startete, sagt Lars Pilz, Dekansbeauftragter für Studienangelegenheiten des Fachbereichs, hat über die Jahre die Form eines gemeinsamen Doppelbachelor- und kürzlich auch eines Doppelmasterstudiengangs angenommen – was die Partnerschaft mit der Uni Dauphine-PSL einzigartig macht. Insgesamt pflegt der Fachbereich für Wirtschaftswissenschaften mehr als 140 internationale Partnerschaften.

Ausdruck dieser intensiven und engen Kooperation mit Dauphine-PSL war nun der Besuch aus Paris zum 30-Jährigen: Angereist waren mit dem Präsidenten El-Mouhoub Mouhoud und Vizepräsidentin Sophie Meritet auch alle Programmverantwortlichen – und darüber hinaus die Studierenden, die im kommenden Jahr in das Doppelbachelorprogramm starten. Im Austausch mit dem Präsidenten der Goethe-Uni, Enrico Schleiff, und den hiesigen Verantwortlichen für die Partnerschaft ging es auch um weitere Ziele der Zusammenarbeit.

„Ich freue mich über die hohe Anerkennung, die unsere Wirtschaftswissenschaftler bei unseren Partnern genießen. Das Engagement, mit der alle Verantwortlichen diese internationale Partnerschaft über 30 Jahre gepflegt und entwickelt haben, sind nicht selbstverständlich. Dafür möchte ich ausdrücklich danken“, sagte Schleiff. „Gerade jetzt, in Zeiten sich akkumulierender Krisen, brauchen wir mehr solcher Projekte – sie geben jungen Menschen nicht nur interkulturelles Wissen an die Hand und bereiten sie für einen internationalen Arbeitsmarkt vor. Sie schaffen auch ein Bewusstsein für ein Europa, das nur kenntnis- und vertrauensbasiert zukunftsfähig weiterentwickelt werden kann.“

„Unsere Studierenden sind Teil der sich ständig fortentwickelnden historischen, politischen und ökonomischen deutsch-französischen Zusammenarbeit“, erklärte Mouhoud. „Sie setzen diese Partnerschaft aber moderner und integrativer um als zuvor, indem sie sie an die Globalisierung anpassen und insgesamt offener gegenüber Europa und der Welt sind. Dazu befähigen sie der dreisprachige Unterricht und die Kurse, die zunehmend auch die großen Themen unserer Zeit und die multipolare Dimension der heutigen Welt miteinbeziehen. Es sind solche konkreten Projekte auf individueller, akademischer und beruflicher Ebene, von denen die deutsch-französische Zusammenarbeit lebt – gerade deshalb ist die Zusammenarbeit unserer Universitäten so wichtig.“

Zur Vertiefung der Partnerschaft ist eine intensivere Kooperation zum Themenbereich Künstliche Intelligenz sowie mit dem Frankfurt House of Finance geplant, dessen wissenschaftlicher Direktor und Verantwortlicher der Doppelprogramme, Rainer Klump, den Besuch begleitete. Mit ihrer Dependance in Tunesien eröffnet die Uni Paris Dauphine den deutschen Partnern der Goethe-Uni zudem die Möglichkeit, Studienprogramme langfristig auf den afrikanischen Kontinent auszudehnen.

2019 war das Doppelbachelor-Programm in die Deutsch-Französische Hochschule, einen Verbund von 208 Hochschulen, aufgenommen worden. Mit dem Siegel dieses Verbunds können die Studierenden, die zwei Semester in zwei Ländern und ein gemeinsames Semester in Frankfurt verbringen, neben ihrer Erasmus-Förderung zusätzlich 300 Euro für ihren Auslandsaufenthalt erhalten. Die Studierenden des im Jahr 2019 eingeführten Doppelmasterstudiengangs im Bereich Wirtschaft und Finanzen erhalten ab diesem Wintersemester Stipendien von der BHF Bank Stiftung und der Willy Robert Pitzer Stiftung Bad Nauheim, die auch Sprachprogramme fördert. Beide Studiengänge umfassen die Möglichkeit, Berufspraktika in beiden Ländern zu absolvieren.