WochenBlatt-Leser besuchen mit OB Peter Feldmann die Wetterau Die Perlenkette entlang

Auf dem historischen Marktplatz von Butzbach zeigt sich der Reisegruppe rund um OB Feldmann sogar kurz die Sonne. Fotos: Mag

Frankfurt (nma) – Einen wolkigen, aber angenehmen Herbsttag hatte die kleine Reisegruppe erwischt, die unter Leitung von Oberbürgermeister Peter Feldmann die Wetterau erkundete. Auf die Gewinner des gemeinsamen Gewinnspiels des Frankfurter WochenBlatts und der Stadt Frankfurt wartete eine spannende Reise auf den Spuren von Wein und Demokratie.

Die Quellenstadt Bad Vilbel liegt am südlichsten Zipfel der Wetterau. Oberbürgermeister Peter Feldmann weiß: „Zwischen Frankfurt und Bad Vilbel gab es in den vergangenen Jahrhunderten immer wichtige ökonomische Verbindungen.“ Auf der Holzbrücke zwischen der Wasserburg und der Alten Mühle hat sich die Gruppe eingefunden, unter den Holzdielen des Übergangs fließt die Nidda in Richtung Harheim. „Auch für mich hat die Nidda eine große Bedeutung. Ich habe in Harheim und Bonames gewohnt, an beiden fließt der Fluss vorbei“, erklärt Feldmann den rund 30 Zuhörern. „Für die Römer war die Nidda ebenfalls wichtig. Mit ihren Schiffen brauchten sie einen Tiefgang von 80 Zentimetern und konnten mehrere Tonnen Material transportieren.“

Auf die Spuren der deutschen Demokratie stoßen die Teilnehmer im Karbener Stadtteil Petterweil. Dort steht ein Denkmal für Robert Blum, Abgeordneter in der Nationalversammlung in Frankfurt. Der später in Wien erschossene Streiter für die Demokratie sprach einst in Petterweil zu den Revolutionären. „Hier entstand auch die Bekanntschaft zu Pfarrer Flick“, weiß Horst Preiser, Historiker aus dem Stadtteil. Der Geistliche war ein wichtiger Treiber des Sturms auf die Frankfurter Hauptwache, wurde danach zum Staatsfeind erklärt. Der Pfadfinderstamm Graue Adler versorgt die Besucher aus der Mainmetropole mit einem Lied über Robert Blum, dann geht es für die Gruppe zurück in den Bus und noch weiter nördlich in die Wetterau. Der Friedberger Burgturm zieht rechts am Bus vorbei und die Kurstadt Bad Nauheim ist erreicht. „Sie sehen hier die Bäder im Jugendstil. Der Kurbetrieb begann 1854 und nahm vor dem Ersten Weltkrieg richtig Fahrt auf. Außerdem ist in Bad Nauheim einer der wohl nördlichsten Weinberge zu finden“, erklärt der Oberbürgermeister per Mikrofon, bevor der Bus auf dem Johannisberg stoppt. Der Freundeskreis Weinbau Johannisberg empfängt die Besucher vor der malerischen Kulisse der Wetterau mit einer kleinen Weinverkostung. „Unser Verein wurde 1998 gegründet und hat etwa 110 aktive Mitglieder, die alles in Handarbeit machen“, berichtet der Zweite Vorsitzende Rolf Dörr.

Nach Verköstigung durch den Bad Nauheimer Verein setzt sich der Bus in Richtung Butzbach in Bewegung. Der historische Marktplatz ist von Fachwerkhäusern umrandet und sogar die Sonne zeigt sich kurz. „Butzbach ist ebenfalls Teil der Perlenkette, die sich von Frankfurt über Bad Vilbel, Friedberg und Bad Nauheim nach Norden zieht“, erklärt Peter Feldmann den Teilnehmern und übergibt im weiteren Verlauf an den Historiker Dieter Wolf. „Im Mittelalter hatte Butzbach etwa 2500 Einwohner, Frankfurt zur selben Zeit zwischen 12.000 und 18.000“, beschreibt er. Mit Friedrich Ludwig Weidig hat Butzbach auch einen großen Revolutionär vorzuweisen, der unter anderem an der Erstellung der ersten Hessischen Verfassung beteiligt gewesen ist. „Auch für die Pressefreiheit hat Weidig gekämpft“, sagt Wolf. Der Friedberger Stadtteil Ockstadt ist die letzte Station der Reise. In dem für seine Kirschbäume bekannten Ort kehren die Reisenden in die Straußwirtschaft „Zum Gerippte“ ein und lassen den spannenden Tag bei Flammkuchen, Apfelsecco und Apfelwein ausklingen.

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