Hilfe für Jugendliche mit psychischen Problemen Puhl Foundation trägt sich ein

Beim Eintrag ins Goldene Buch der Frankfurter Stiftungen (von links): Cornelia Thaler, Oliver Puhl, Sozialdezernentin Elke Voitl und Alix Puhl.

Altstadt (red) – Die Förderung von Chancen und der Ausgleich von Nachteilen bei Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und ihren Familien: Mit unter anderem diesem würdigen Stiftungszweck hat sich die Puhl Foundation am Dienstag, 21. Juni, in Anwesenheit von Sozialdezernentin Elke Voitl und Kulturdezernentin Ina Hartwig in das Goldene Buch der Frankfurter Stiftungen eingetragen. Stellvertretend für die Stiftung unterschrieben nach dem Festakt im Kaisersaal des Römers die beiden Stifter Oliver und Alix Puhl sowie Cornelia Thaler, die zusammen den Vorstand bilden.

Alix Puhl erzählt: „Die Stiftung wurde im Jahr 2015 gegründet mit dem Wunsch zu teilen und anderen zu helfen. Im Juni 2020 nahm sich eines unserer vier Kinder mit 16 Jahren das Leben. Emil litt an den Folgen des Asperger-Syndroms und einer hierdurch zuletzt stark verschärften Depression, was erst zwei Monate vor seinem Tod diagnostiziert wurde. Unsere Aufgabe seitdem lautet: ‚Die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, ein für sie lebenswertes, glückliches und selbstbestimmtes Leben unter Ausschöpfung ihrer Potenziale und Möglichkeiten zu führen, ohne durch unerkannte psychische Erkrankungen hieran gehindert zu werden.’ Hierfür haben wir gemeinsam mit der Puhl Foundation an Emils zweitem Todestag ein gemeinnütziges Sozialunternehmen gegründet zur Verbesserung von Wissen und Handlungskompetenz bei psychischen Erkrankungen für Schule, Eltern, Betroffene und deren Umfeld. Wir freuen uns über die Hilfe, die uns gegeben wird und auf die wir auch angewiesen sind.“

„Es ist unser aller Aufgabe, Kindern ein Aufwachsen in Gesundheit, frei von Gewalt, mit besonderer Förderung bei Behinderung und mit Zugang zum sozialen Leben und zu Bildung zu ermöglichen“, sagte Voitl während ihrer Begrüßung. Die Situation von jungen Menschen in unserer Gesellschaft sei besonders nach den Belastungen der Pandemie in vielen Bereichen des Lebens so schwierig wie lange nicht mehr. „Daher bin ich der Puhl Foundation zutiefst dankbar für ihr Engagement und Ihre gerade in dieser Zeit so wichtige Arbeit“, sagte die Stadträtin.

Neben dem Stiftungszweck der Förderung von Chancen und der Ausgleich von Nachteilen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen setzt sich die Puhl Foundation auch für die Unterstützung junger Künstler während und nach dem Kunsthochschulstudium ein. Das Stipendienprogramm „art.works.fra“ der Stiftung zusammen mit einer Reihe von Unterstützern soll einen Beitrag leisten, um jungen Künstlern das Leben und das Arbeiten in Frankfurt zu ermöglichen und sie so für die Kultur in Frankfurt zu erhalten.

„Es ist an uns, aufzustehen und dafür einzustehen, dass sich unsere Gesellschaft verändert. Die Ersten, die aufstehen, gibt es immer wieder. Alix und Oliver Puhl gehören zu dieser Gruppe von Menschen. Das kostet Kraft und Mut! Für ihren Einsatz und ihr Engagement gebührt Ihnen Respekt“, sagte Hartwig: „Wenn es uns gelingt, die traurige Routine der Stigmatisierung von psychischen Krankheiten zu beenden, ist Veränderung möglich. Und damit eine Zukunft für unsere Gesellschaft, in der mentale Gesundheit die ihre zustehende Bedeutung hat für das Glück und die Nutzung der Potenziale der Menschen um uns herum.“

Infos online auf art.works.fra.