Filmkollektiv veröffentlicht Frankfurter Imagefilme von 1909 bis 1968 auf DVD Rückblick auf Bauten, Bürger und Bembel

Bembel und Geripptes: Eine „escht frankfodderisch gebabbelte“ Szene von 1960 auf der DVD. F.: ISG S12F 158/p

Frankfurt (jdr) – 1909 fand die Internationale Luftfahrtausstellung in Frankfurt statt. Bereits vor mehr als 110 Jahren hat die Stadt diese große Veranstaltung auf Video aufgenommen. Ebenso wurde dokumentiert, welches Treiben auf dem Messegelände 1923 herrschte. Und schließlich auch, wie das zerstörte Frankfurt nach dem Zweiten Weltkrieg aussah. Dass die Frankfurter nie ihren Mut verloren, zeigt etwa eine Filmszene in schwarz-weiß: An Häuserwänden zwischen völlig zerbombten Ruinen steht motivierend mit Farbe geschrieben: „Was auch passiert, es wird weiter rasiert“ und „Wir trotzen dem Terror“.

In Imagefilmen hat die Stadt Frankfurt am Main die wichtigsten Ereignisse festgehalten – damals noch in schwarz-weiß und als Stummfilm. Später – 1952 – widmet die Stadt das Filmchen „Wiedergeburt einer Weltstadt“ der Frankfurter Bevölkerung „in Dank und Verpflichtung“, wie im Vorspann steht. Mittlerweile ist auch der Ton beim Drehen angekommen und die Qualität, mit der über den Wiederaufbau der Metropole berichtet wird, ist sichtbar besser geworden. Immerhin entwickelt sich damals auch der „Rhein-Main-Flughafen“ zum Zentrum des europäischen Luftverkehrs. Die Sportstadt Frankfurt bekommt Hallen und Stadien zurück und zwischen „Hibdebach“ und „Dribdebach“ wird natürlich auch schon in dem Clip aus den 50ern unterschieden. 1956 erscheint zu den jüngsten Gegebenheiten sogar ein Dokumentarfilm.

Mit „Bauten, Bürger und ein Bembel“ entsteht 1960 der erste 20-minütige Frankfurt-Trailer in Farbe. Die Uni wird ausgebaut, es werden Erholungsgebiete angelegt und es wird „rischtisch gebabbelt“. 1961 erscheint ein Film über Gärten, Wiesen und Wälder in der Großstadt – mit Trickfilmelementen. Von der Stadtbahn handeln Filmchen von 62 und 68. „Eine Stadt fährt in die Zukunft“ beschäftigt sich 1968 mit der Internationalität der Stadt und der Entstehung der U-Bahn.

Es ist noch nicht lange her, da betrieb die Stadt Frankfurt ihre Öffentlichkeitsarbeit mit alledem in erster Linie im Kino. Der gemeinnützige Verein Filmkollektiv Frankfurt hat nun eine Sammlung dieser zehn historischen Imagefilme der Stadt digital restauriert und zusammengefasst. Unter dem Titel „Bauten, Bürger und ein Bembel“ ist die DVD, auf der auch englische Untertitel vorhanden sind, für 25 Euro erhältlich. Die Hülle enthält ein Wendecover mit dem historischen Messeplan von 1909. Ein 60-seitiges Beiheft informiert über Auftraggeber, Urheber und Vertrieb der komplexen Produktionsgeschichte der einzelnen Filme.

Verkauft wird die DVD bei ausgewählten Händlern, etwa in den Hessen Shops, im DFF, Schaumainkai 41, beim Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Straße 46a, in der Karl Marx Buchhandlung, Jordanstraße 11, bei Thalia im Nordwest-Zentrum, Nidacorso 1, in der Walther König Buchhandlung, Hasengasse 5-7, in der Buchhandlung an der Paulskirche, Kornmarkt 3, sowie in der „Autorenbuchhandlung Marx & Co“ im Grüneburgweg 76. Die Filmsammlung ist außerdem erhältlich per E-Mail an kontakt@ filmkollektiv-frankfurt.de (zuzüglich Versandkosten).

Eine Veranstaltung, bei der die Kinofassungen der auf der DVD veröffentlichten Filme vorgeführt werden und welche exklusiv vom Verein Filmkollektiv Frankfurt verliehen werden, ist außerdem noch geplant.

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