Maria 2.0 und andere Gruppen protestieren an der Messe für Synodalen Weg Weiblicher Segen für den Bischof

Marianne Brandt segnet die beiden Präsidenten des Synodalen Weges, Bischof Georg Bätzing und Irme Stetter-Karp.

Westend (red) – „Darf ich Sie segnen?“ Diese Frage von Marianne Brandt an die Bischöfe, die kürzlich zur vierten Synodalversammlung des Synodalen Wegs (Weg der Umkehr und Erneuerung der Kirche) ins Congress Center an der Messe eilen, ist keineswegs provokant gemeint. Vielmehr möchten Brandt, Vorsitzende der Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken und engagiertes Mitglied der Protestbewegung Maria 2.0, und ihre Mitstreiterinnen das ihre tun, die Synodalen zu stärken.

Nicht alle reagieren aufgeschlossen auf das freundliche Angebot – viele Bischöfe gehen vorbei, sich freundlich entschuldigend, dass sie sich beeilen müssten. Ob das wirklich der einzige Grund ist, den Segen auszuschlagen? Die beiden Präsidenten des Synodalen Weges, Bischof Georg Bätzing und Irme Stetter-Karp, hingegen bleiben interessiert stehen – und lassen sich schließlich auch einen Segen geben, sehr zur Freude von Marianne Brandt. Auch Pfarrer Werner Otto und einige weitere lassen sich segnen. Ein ungewohntes Gefühl für Marianne Brandt. „Uns geht es darum, zu zeigen, was wir sind: Durch die Taufe vollwertige Mitglieder der Kirche“, erklärt sie die Aktion.

Segen und ein mit Grün geschmückter Bogen, dessen Durchschreiten den Teilnehmern der Vollversammlung positive Energie geben soll: Maria 2.0 sei es wichtig, erneut ein positives Zeichen zu setzen. „Wir möchten unterstützen und wertzuschätzen, denn es wurde von den Synodalen ganz viel gearbeitet. Es braucht einen guten Geist – den Heiligen Geist – damit es ihnen weiter gelingt, aufeinander zuzugehen.“

Die vierte Synodalversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland lief bis Samstag. Insgesamt nahmen 209 Synodale, 30 Berater, 13 Beobachter aus dem Ausland und der Ökumene, Mitglieder des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz sowie 100 Medienvertreter teil. Dass Maria 2.0 und andere Gruppen vor dem Beginn der Vollversammlung diskutieren, hat mittlerweile bereits Tradition. Auch wenn aus Rom bereits mehrere bremsende Signale in Richtung Synodaler Weg gesandt wurden – Journalistin Andrea Tichy, die sich bei Maria 2.0 engagiert, findet, dass sich auch durch die Proteste seit der ersten Synodalversammlung im Januar 2020 viel getan hat. „Wir sind in den Köpfen derer, die diskutieren“, sagt sie. Und auch andere Protestierende fühlen sich mitunter anders, mutiger, als noch zu Beginn. Die „Marien“ Ursula Doll und Monika Kottemer zum Beispiel sagen, der Kontakt mit den anderen Frauen und die zum Teil sehr positiv bestärkenden Reaktionen vieler Synodaler hätten sie gestärkt, s dass sie sich heute mehr trauen würden als noch 2020. Mit zahlreichen Vertreterinnen aus ganz Deutschland angereist ist der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB). Es wird gefordert, das Thema Missbrauch von den anderen Themen abzuspalten und vorwiegend zu behandeln.