Regionalverband veröffentlicht neues Monitoring zum „Bauen und Wohnen“ mit Zahlen zum Jahr 2021 Weiterhin großer Wohnraum-Bedarf

Direktor Thomas Horn (rechts) und Beigeordneter Rouven Kötter präsentieren das neue Monitoring „Bauen und Wohnen“.

Frankfurt (red) – Trotz Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wurde in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main kräftig gebaut. So entstanden im Jahr 2021 23.334 neue Wohnungen. Das bedeutet ein sattes Plus von 7,1 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020, in dem 21.791 Wohnungen fertiggestellt wurden. Auch bei den Baugenehmigungen zeichnet sich das Jahr 2021 durch einen Spitzenwert aus: In der Metropolregion wurden insgesamt knapp 28.000 Baugenehmigungen erteilt – das ist der zweithöchste Wert seit der Jahrtausendwende.

Diese Daten gehen aus dem neuen regionalen Monitoring „Bauen und Wohnen“ hervor, das der Regionalverband Frankfurt-Rhein-Main auf seiner Website veröffentlicht hat. Die Broschüre bietet Zahlen und Statistiken zum regionalen Wohnungsmarkt der Metropolregion für das Jahr 2021.

Obwohl die Zahl der Wohnungsbaufertigstellungen 2021 im Vergleich zum Vorjahr noch einmal übertroffen wurde, bleibt die Nachfrage insbesondere nach bezahlbaren Wohnungen in der Region weiterhin hoch. Zusätzlich verstärkt wird sie durch den kriegsbedingten Zustrom vieler Menschen aus Osteuropa.

Zudem ist im Wohnungsbau mittlerweile eine Trendwende in Sicht. So besteht die Erwartung, dass der Bauboom, der sich in den Wohnungsbaudaten des Jahres 2021 noch so deutlich zeigt, einbrechen wird. So könnten die Kostenkrise des Ukraine-Krieges, Materialmangel, stark anziehende Hypothekenzinsen und Baukosten sowie Fachkräftemangel dazu führen, dass viele Bauvorhaben verzögert oder unter diesen Bedingungen ganz aufgegeben werden.

„Vor diesem Hintergrund ist in Zukunft eine verdichtete und flächensparende Bauweise – vorzugsweise an Schienenhaltepunkten – nicht nur unter Nachhaltigkeitsaspekten sinnvoll. Eine solche Bauweise könnte auch dazu beitragen, Kosten zu reduzieren“, sagte Thomas Horn, Verbandsdirektor des Regionalverbands Frankfurt-Rhein-Main.

Trotz der aktuellen Herausforderungen sieht der Verbandsdirektor das Gebiet des Regionalverbandes im Kern der Metropolregion für die Zukunft gut gerüstet. „In den 80 Mitgliedskommunen stehen insgesamt rund 1700 Hektar an Flächenreserven zur Verfügung. Unser regionaler Flächennutzungsplan ist ein Instrument für ‚atmende’ Flächenplanung. Flächenreserven und Nachverdichtungsmöglichkeiten lassen für sich gesehen weiter einen hohen Takt beim Wohnungsbau zu“, sagt Horn.

Dass in der Metropolregion ein Langzeittrend zu dichterer Bauweise beobachtet werden kann, belegen auch Daten des Monitorings „Bauen und Wohnen“. So stieg bei den Baufertigstellungen der vergangenen zehn Jahre der Anteil der Häuser mit drei oder mehr Wohnungen von rund 50 Prozent auf inzwischen 72,2 Prozent. „Das ist ein Indiz für die wachsende Bedeutung des Mehrfamilienhausbaus und damit einer flächensparenden und nachhaltigeren Bebauungsweise. Aber auch im ländlichen Raum, wo Einfamilienhäuser dem ortsüblichen Charakter entsprechen, wird dank kleinerer Baugrundstücke mittlerweile wesentlich dichter gebaut“, sagte Rouven Kötter, Beigeordneter des Regionalverbands.

Ein weiterer Trend ist die zunehmende Bedeutung erneuerbarer Energien in Neubauwohnungen. So stieg der Anteil der Neubauwohnungen mit erneuerbarer Heizenergie von rund 27 Prozent im Jahr 2016 auf mehr als 36 Prozent im Jahr 2020. „Das ist ein sehr begrüßenswerter Trend. Damit tragen die Bauherren einen erheblichen Teil zur Energiesicherheit in unserem Land bei. Je mehr Energie dezentral und erneuerbar produziert wird, desto weniger müssen wir von außen einkaufen“, sagt Kötter.

Heruntergeladen werden kann die Broschüre online auf www.region-frankfurt.de – bitte im Suchfenster den folgenden Webcode eingeben: zkr05.