Spendenkampagne des Diakonischen Werks für Frankfurt und Offenbach „Wohnung und Job – das wär’s“

Eleana (Name geändert) lebt in einer Gartenhütte in Frankfurt. Foto: Christoph Boeckheler/p

Frankfurt (red) – Rund 7300 Menschen in Frankfurt haben keine eigene Wohnung, ohne Obdach leben dort schätzungsweise 300 Frauen und Männer, die Dunkelziffer ist hoch. Für sie und alle anderen, die in Sorge sind, ihre Wohnung zu verlieren, ist die Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werks da. Jedes Jahr startet die Diakonie als Sozialwerk der Evangelischen Kirche eine Spendenkampagne für wohnungslose Menschen in Not. In diesem Jahr steht die Kampagne unter dem Motto: „Wohnung und Job, das wär’s.“

Aus dem Kreislauf des harten Lebens auf der Straße auszubrechen, wünschen sich viele.

Aber wer keine Postadresse hat und nicht krankenversichert ist, erhält auch keinen Arbeitsvertrag. Und wer auf Metallsitzen im Hauptbahnhof übernachtet, hat es schwer, einen Job auszuüben, obwohl es manche trotzdem tun. Einige schlafen auch bei Bekannten, in Abbruchhäusern oder Gartenhütten und arbeiten in Restaurants oder dem Bau. Eine von ihnen ist Eleana. Sie wohnt mit ihrem Freund seit zwei Jahren in einer Gartenhütte in Frankfurt. Eine schwere Eisenkette schließt ihn ab. Von einer Tanne fallen Zapfen auf die Planen, die ihr Zuhause vor Regen und Kälte schützen sollen. In der Holzkonstruktion über dem Bett brüten Spatzen, sie sind laut und das Holz ist feucht. „Wenn es draußen regnet, regnet es hier drinnen auch“, sagt Elena. Abends stapelt sie Fahrräder vor den Eingang, damit keiner reinkommt.

Drinnen brennt auch tagsüber eine rote und eine weiße Kerze, ein bisschen Licht im Halbdunkel. Ein zweiflammiger Gaskocher neben der Matratze sorgt für etwas Wärme, aber im Winter wird es auch nach mehreren Stunden maximal 16 Grad in der halb offenen Hütte aus Brettern und Planen. Auf einem Schemel weicht gerade ein glänzender Topf mit Spülwasser ein. Wasser holt die 46-Jährige mit einem Handwagen. Er ist angekettet, denn er sichert die Versorgung aus dem Brunnen am Friedhof. 20 Liter reichen für drei Tage.

Im Winter, wenn die Friedhöfe das Wasser abdrehen, kauft sie Flaschen, 1,40 Euro für fünf Liter. Zehn Euro kostet es, die Gasflasche aufzufüllen, im Winter muss das alle drei Tage sein. Morgens um 3.30 Uhr klingelt der Wecker. Eleana steht auf, wäscht sich, kocht Kaffee, verschließt das Gartentor und geht mit dem Einkaufstrolley los. Je früher sie dran ist, desto mehr Chancen hat sie, Pfand zu finden.

Das Diakonische Werk unterstützt Menschen wie Eleana auf vielfältige Weise. In den diakonischen Einrichtungen gibt es Notübernachtungsplätze und Übergangswohnen sowie Tagestreffs mit Angeboten wie Essen, Getränken, Duschen und Beratung.

34.000 Essen gab alleine das Weser-5-Diakoniezentrum im Bahnhofsviertel 2020 aus. 7100 Besuche zählte der 17-Ost Tagestreff für Frauen. Die Streetworker am Flughafen und in der Innenstadt hatten rund 3100 Kontakte zu Menschen, die obdachlos sind. Menschen auf der Straße erhielten in erster Linie Schlafsäcke, Isomatten und heiße Getränke. Häufig ist damit aber auch ein kurzes Gespräch verknüpft, und ein Hinweis, wo es in der Nähe Hilfe gibt.

„Wir geben niemanden auf“, sagt Diakonie-Leiter Michael Frase. Spenden für die Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werkes unterstützen Menschen in Not ganz konkret und begleiten sie auf dem Weg hin zu mehr Lebensqualität. Mehr Infos und die Möglichkeit, zu helfen, gibt es online auf www.diakonie-frankfurt- offenbach.de.