Den Schulgarten zu neuem Leben erwecken August-Jaspert Schule dreht Film

Ingrid Strohkark (links) und Andrea Röthe sind Lehrerinnen an der August-Jaspert-Schule in Bonames. Foto: Stadt Frankfurt/Salome Roessler/lensandlight/p

Bonames (red) – Andrea Röthe ist Grundschullehrerin und leitet an der August-Jaspert-Schule in Bonames die Intensivklasse. Dieses Angebot richtet sich an Kinder, die als Seiteneinsteiger aus anderen Ländern in das hiesige Bildungssystem starten und nur über geringe oder gar keine Deutschkenntnisse verfügen. Ingrid Strohkark unterrichtet an der Schule Kunst. Beide waren jüngst bei Oberbürgermeister Peter Feldmann zu Gast und haben über zwei Projekte berichtet – ein erfolgreich beendetes und eines, das demnächst Fahrt aufnehmen soll: „Es kommen Kinder zwischen sechs und elf Jahren zusammen. Das heißt, die sonst übliche altersbezogene Differenzierung fällt weg. Die meisten verlassen die Intensivklasse nach einem Jahr. Sie wechseln dann in den Regelunterricht an einer wohnortnäheren Schule oder bei uns. Wichtig ist es, dass die Kinder Wertschätzung erfahren und sich bei uns angenommen fühlen, denn sie mussten ihre Heimat verlassen. Daher kommt es darauf an, Blockaden zu lösen. Fächerübergreifendes Lernen, wie es in Projekten praktiziert werden kann, hat sich hier besonders bewährt“, sagt Röthe. Dazu fragt der OB nach einem Beispiel. Strohkark: „Wir hatten im vergangenen Jahr die Idee einen Film mit dem Titel ,Woher kommst Du geflogen?’ zu produzieren. In diesem Film machten wir uns auf eine virtuelle Reise in die Herkunftsländer der Kinder. Jedes Kind stellte sich und sein Heimatland vor. Ende der Reise war unsere gemeinsame Heimat Frankfurt. Das stellte uns zuerst einmal vor das Problem, woher wir die finanziellen Mittel für dieses aufwendige Projekt bekommen können. Hier half uns die Stiftung Bildung, die das Projekt vollständig finanzierte. Wir konnten so die professionelle Filmemacherin Anja Gerauer engagieren. Flaggen, Hintergründe und andere Materialien stellten wir mit den Kindern selbst her. Das Klassenzimmer wurde so zum Kunstatelier. Auf einmal entwickelten die jungen Schauspieler die Idee, ihre Rollen als Rapper zu tanzen, was wir begeistert aufgriffen. Wir holten uns weitere Unterstützung von jemanden, der sich auf diesem Feld besonders auskennt. Die Kinder hatten großen Spaß und übten spielerisch die Sprache ein. Schade nur, dass wir den Film wegen der aktuellen Lage nicht öffentlich zeigen können, etwa auf einem Schul- oder Stadtteilfest.“

Man habe aber festgestellt, dass einige Kinder durch das Projekt offener geworden sind, „was für unsere pädagogische Arbeit hilfreich ist. Und das bedeutete für uns Motivation, das nächste Projekt anzuschieben“, sagt Rothe.

„Wir planen, mit Kolleginnen unseren Schulgarten mit neuem Leben zu erwecken. Hierfür sind wir auf der Suche nach Unterstützung. Es würde uns freuen, wenn die Stadt uns etwa mit Gartenerde helfen könnte“, ergänzt Strohkark. Die Kinder könnten an diesem Projekt fast alles lernen: „Unser Garten soll auch zu einem Kunstgarten werden, an dem sich alle Klassen beteiligen können. Es entsteht etwas, von dem die gesamte Schulgemeinde etwas hat.“