Turnerschaft Jahnvolk setzt neue Zierkirsche und Speierling ein Bäume für tote Mitglieder gepflanzt

Jahnvolk-Vorsitzender Günter Tatara bei seiner Rede zur Baumpflanzung in Eckenheim.

Eckenheim (zmo) – Es ist mittlerweile zehn Jahre her, da wurden in der Turnerschaft Jahnvolk zwei Baumpflanzungen zu Ehren herausragender Leistungen prominenter Persönlichkeiten vorgenommen. Dazu gehörte die ehemalige Stadtverordnete Lilli Pölt und die zu diesem Zeitpunkt amtierende Bürgermeisterin Petra Roth.

„Zwei Wochen nach der Pflanzung zerstörten Chaoten die Linde von Petra Roth. Offenbar gab es einen politischen Grund, der zu diesem Vorfall führte“, sagt Günter Tatara, Vorsitzender der Turnerschaft. Der Baum für Petra Roth wurde selbstverständlich nachgepflanzt.

„Nun, nach zehn Jahren ist es an der Zeit, wieder zwei Bäume zu pflanzen und diese Persönlichkeiten zu widmen, mit denen wir uns als Verein besonders verbunden fühlen. Hier fiel die Wahl recht schnell auf den langjährigen Vorsitzenden Karl Fraund sowie auf unser engagiertes Vereinsmitglied Ottilie Becker“, führte Tatara am Samstag weiter aus.

Ottilie Becker hatte sich erst im Alter von 68 Jahren dem Verein angeschlossen. Sie habe schnell einen Platz in der Seniorengruppe gefunden, in der sie aktiv und nachhaltig mitwirkte. In den letzten Jahren ihrer sportlichen Teilnahme verfasste sie zum Jahresende stets einen „Jahnvolk-Almanach“ in Versform, in dem sie das Vereinsgeschehen aus ihrer Sicht Revue passieren ließ. Eine Zierkirsche wird nun – nach ihrem Tod – weiter an sie erinnern.

Mit einem Speierling gilt dies auch für den verstorbenen Karl Fraund, der 34 Jahre ununterbrochen Vorstandsarbeit geleistet hat. „Seine Arbeit für den Verein verdient auch heute noch unseren höchsten Respekt“, sagt Tatara, der vor einer stattlichen Anzahl von anwesenden Vereinsmitgliedern die beiden Baumpflanzungen auf der anliegenden Vereinswiese vornahm.

Seit mehr als 15 Jahren engagieren sich die Mitglieder der Turnerschaft Jahnvolk auch für den Umweltschutz. Besonders stolz ist man auf die 1000 Quadratmeter große Wiese, auf der sich Wildbienen und unterschiedlichste Insekten tummeln. Die gesamte Anlage inklusive des Vereinshauses direkt am Sinai Park, gleicht einem Kleinod inmitten der Großstadt.

Gegründet wurde der Verein anlässlich eines Turnfestes 1881. Er gehört mit 1000 Mitgliedern zu den kleineren Sportvereinen der Stadt. Neben Yoga, Badminton, Prellball und Tischtennis, bildet der Fitness- und Gesundheitsbereich den Schwerpunkt der Vereinsaktivitäten. Dazu gehört auch die Kinder- und Jugendarbeit, Eltern/Kind-Turnen, Kinderturnen und Kinder-Spielstunden.

„Eine Sporthalle, in der ein Großteil aller unserer Aktivitäten stattfindet, gehört ebenso zum Eigentum des Vereins wie auch das Restaurant mit seinem schönen Biergarten, dass auch von Nichtmitgliedern gerne besucht wird“, sagt Vorsitzender Tatara, der noch hinzufügt, „dass bei uns ein gut funktionierendes, geselliges Vereinsleben mit vielen engagierten Mitgliedern an oberster Stelle steht.“

Mit einem Schoppen Äbbelwoi und herrlichem Sommerwetter beendete Günter Tatara den ganz besonderen Vereinstag für ganz besondere Ehrungen.