Dreijährige Sanierung: Katholisches Studierendenwohnheim in Hausen wiedereröffnet Der Geist des guten Miteinanders

Susanne Schweren, Geschäftsführerin des Bauvereins Katholische Studentenheime, zeigt das frisch sanierte Friedrich-Dessauer-Haus. Foto: A. Zegelman/Bistum Limburg/p

Hausen (red) – Auf den Fensterbänken vor der Küche stehen kleine Töpfchen mit Kräutern. 156 Bäume gibt es auf dem großen Gelände des frisch sanierten Wohnkomplexes im Stadtteil Hausen – und Platz für Fußball, Volleyball und Outdoorsport. Bald kommen noch Flächen für Urban Gardening dazu, entsprechende Wasseranschlüsse sind angelegt. „Es langt nicht, einfach nur zu wohnen, man soll es doch auch schön haben dabei“, sagt Susanne Schweren, Geschäftsführerin des Bauvereins Katholische Studentenheime.

Und schön haben es die rund 600 Studenten, die in dem großen Komplex in der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Straße wohnen, jetzt. Von der Großbaustelle der vergangenen drei Jahre zeugen nur noch ein paar Reste im Außenbereich, ansonsten ist alles fertig. In mehreren Bauabschnitten sind die insgesamt acht 60er-Jahre-Gebäude auf den neuesten technischen und energetischen Stand gebracht worden. Nun wurden die Wohnheimhäuser A bis F, an denen drei Jahre gebaut wurde, offiziell eingeweiht.

Natürlich sei sie froh, dass die Baustelle jetzt abgeschlossen ist und nur noch die Außenanlage neu gestaltet werden muss, sagt Schweren. Doch unterm Strich sei alles hervorragend gelaufen. „Die Arbeiten sind trotz Pandemie im Zeitplan geblieben“, berichtet sie – auch die Kosten blieben im Rahmen. 18,85 Millionen Euro kostete die Sanierung. Neben einem KfW-Darlehen von sieben Millionen Euro unterstützte das Land Hessen den Bauverein mit einem Modernisierungsdarlehen von 4,6 Millionen und einem Zuschuss von 0,23 Millionen Euro. Die Stadt Frankfurt stellte Zuschüsse von 2,02 Millionen Euro und das Bistum Limburg eine Million Euro zur Verfügung. Dabei hat sich nicht nur optisch etwas getan – auch die Zuteilung innerhalb der Häuser hat sich durch die Sanierung verändert.

So wurden die 17er-WGs, die sich je eine Gemeinschaftsküche sowie zwei Duschen und zwei WCs teilten, in Sechser-WGs in den Gebäudeflügeln und Zweier-WGs in den Mittelspangen umgebaut. Jedes Zimmer verfügt nun über ein eigenes Bad, wofür an den Stirnseiten der Gebäude Anbauten zur Unterbringung von Bädern vorgesehen wurden. Die Bewohner teilen sich je nach WG-Form die Küchen. Lediglich in den Nordwestflügeln der Gebäude C und D entstehen Siebener- und Neuner-WGs, in denen sich drei beziehungsweise vier Personen ein Bad teilen. Die Häuser haben unterschiedliche Farbkonzepte, die frisch sanierten Zimmer sind hell und freundlich.

Dass durch die Neustrukturierung 70 Wohnheimzimmer weggefallen sind, konnte durch einen Kniff teilweise abgefangen werden. „Die Gebäude C und D standen vorher auf Säulen, im jeweiligen Erdgeschoss waren Fahrradständer. Nun haben wir die Erdgeschosse geschlossen und dadurch 30 neue Wohnheimzimmer geschaffen“, sagt Schweren. Für die Fahrräder wurde neuer Platz gefunden. Im kommenden Jahr soll dann noch ein Neubau mit rund 150 Wohnheimplätzen auf dem Gelände des Friedrich-Dessauer-Hauses entstehen, sodass es dann mehr Plätze als vor der Sanierung gibt.