Riedberg: Mit Fertigstellung der Grünanlage Römische Straße endet Erschließung Generationenprojekt kommt zum Abschluss

ASE-Amtsleiterin Michaela Kraft (links) erläutert Barrierefreiheit.

Riedberg (red) – Die Entwicklung eines neuen Stadtteils ist keine Angelegenheit von wenigen Jahren, sondern von Jahrzehnten – so auch im Fall des rund 267 Hektar großen Stadtteils Riedberg. Mit der Fertigstellung der Grünanlage Römische Straße ist die bauliche Erschließung von städtischer Seite nun abgeschlossen. Diesen feierlichen Moment nahmen die Stadträte Rosemarie Heilig, Mike Josef und Stefan Majer kürzlich zum Anlass für einen Spaziergang durch den Grünzug.

Josef freut sich über die Eröffnung: „Seit den 90ern hat der Riedberg als eine der größten städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen in Deutschland die Stadtplanung und Stadtentwicklung in Frankfurt begleitet. Mit der Übergabe der Grünfläche an die Bevölkerung schließen wir dieses wichtige Stadtentwicklungsprojekt heute symbolisch ab. Es zeigt sich, dass die Quartiersentwicklung im Rahmen einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme viele Vorteile bringt. Es sind nicht nur neue Wohnungen, Schulen und Kitas, sondern auch neue Parkanlagen, Grünflächen und Sportanlagen entstanden. Es ist wichtig, dass die Entwicklung von Siedlung und Freiraum zusammen geplant werden. Das schafft einen Mehrwert für bestehende und neue Quartiere.“

Majer lobt die zukunftsweisende Konzeption des Grünzugs, in der schon bei der Planung Punkte berücksichtigt wurden, die heute wegweisend sind: „Die Römische Straße ist ein schönes Beispiel für kluges und nachhaltiges Bauen: Sie ist barrierefrei, die Asphaltdecke des Hauptwegs ist aufgehellt, wodurch wir einer starken Erhitzung des Umfelds im Sommer entgegenwirken, und sie speichert Regenwasser. Bis auf kleinere Teilbereiche belassen wir das Oberflächenwasser in der Grünanlage und führen es hier der Versickerung und Verdunstung zu. Somit wird hier das Prinzip der Schwammstadt gelebt. Der Riedberg verfügt damit als Ganzes über ein neues Denken, das in seiner Konsequenz und Größe Modellcharakter hat.“

Auch Heilig betont, dass in der Planung und Umsetzung die Folgen des Klimawandels berücksichtigt und etwa hitze- und trockenheitsresistente Bäume gepflanzt wurden: „Der Grünzug ist das letzte Puzzleteil, das im grünen Netz hier gefehlt hat. Durch den Kätcheslachpark, den Bonifatiuspark und den topografischen Weg haben wir ein Netz vielfältig nutzbarer Grünanlagen für die Bürger in diesem noch jungen Stadtteil gebaut, das den Veränderungen durch den Klimawandel hoffentlich trotzt. Grüne Flächen wie diese mit artenreichen Wiesen und alten Obstsorten auf den Streuobstwiesen sowie Bäumen der Zukunftsliste haben in einer verdichteten Stadt wie Frankfurt einen unschätzbaren Wert. Für die Bürger, besonders für die klimatischen Verhältnisse im Viertel.“

Der Grünzug Römische Straße ist ein Park, der sich auf einer Länge von rund 1,4 Kilometern von Nord nach Süd durch den Riedberg zieht und bereits bestehende Grünanlagen wie den Kätcheslachpark auf Höhe des Rudolf-Schwarz-Platzes anbindet. Die Lage des Grünzugs entspricht in etwa der alten römischen Handelsstraße zwischen der römischen Siedlung Nida und dem Saalburg-Kastell. Spaziergängern bietet sich ein attraktiver Blick vom Taunus bis zur Skyline. Durch den gesamten Grünzug führt ein linearer Hauptweg, der auf beiden Seiten der Asphaltoberfläche durchgängige Streifen aus Basaltstein aufweist. Die Einfassung ist nicht nur ein optischer Bezug zur römischen Geschichte, sondern Teil eines barrierefreien Konzepts: Menschen mit eingeschränkter Sehkraft erhalten eine Verbindungslinie durch die Anlage. Querungen über die Fahrbahn sind in der Höhe angeglichen und bilden so kein Hindernis.

Entlang des Hauptwegs reihen Aktivitätspunkte: Drei Spielplätze, vier Spielpunkte und zwei Fitnessanlagen mit inklusiven Spielgeräten. Der zentrale Weg ist in Wiesen-, Stauden- und Gehölzflächen eingebettet, in denen Solitärbäume und Baumgruppen stehen. Es wurden 90 Bäume gepflanzt. Die Bauarbeiten starteten im November 2019. Die Baukosten liegen bei 6,5 Millionen Euro.