Erste Straße der Kinderrechte kommt gut an „Hört uns zu!“

Mark malt begeistert an der Kinderkette mit. Vielleicht wird sie jedes Jahr ein Stückchen länger. Bild: -

Harheim (jf) – Hui, da wirbelt der Wind aber ordentlich! Blätter fliegen durch die Luft, ein Aufsteller gerät in Schieflage. Aber schnell ist alles wieder in Ordnung gebracht, in der Riedhalsstraße zwischen Spiel- und Sportplatz sind viele Helfer zur Stelle. „Wir haben 13 Teilnehmer an der ersten Straße der Kinderrechte“, informiert Kinderbeauftragte Heidi Sehl. Seit 2016 kümmert sie sich ehrenamtlich um die etwa 700 Kinder in Harheim. Sie und ihr Team haben die Straße organisiert, für den Aufbau sorgen die einzelnen Einrichtungen: Die evangelische Kita und der katholische Kindergarten St. Jakobus, das Kinderhaus Weltenbummler, die Krabbelstube Dina, der Jugendclub, die Grundschule, die erweiterte schulische Betreuung (ESB), zwei Spielmobile der Caritas, Trommler und Hip Hopper, die Regionale Koordinierungsstelle Nord des Stadtschulrats, die Kids 96 und der Hort Berkersheim sowie die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche Preungesheim. Und natürlich die Kinderbeauftragte.

„Alle Angebote sind gratis, die Kinder können malen, am Glücksrad drehen, ihre Wünsche für Harheim aufschreiben, kegeln und mit Kartoffeln über einen Parcours laufen“, erklärt Sehl. Kartoffeln? Sehl lacht: „Ja, bei uns ist aus dem Eierlauf ein Kartoffellauf geworden.“

Dieses Jahr steht Artikel zwölf der Kinderrechte im Vordergrund: „Ich habe das Recht, dass meine Meinung gehört und ernst genommen wird. Bei allen Entscheidungen, die mich betreffen, wird meine Meinung gehört und berücksichtigt.“

Ein Stand macht das besonders deutlich; da dürfen die Kinder entscheiden, was die Eltern anziehen sollen. Die sechsjährige Noemi hat für ihre Mama ein hübsches auberginefarbenes Kleid mit Spitzen ausgesucht. „Es gefällt mir gut, aber es ist natürlich nichts für jeden Tag“, sagt Noemi. Sie und ihre Mama entscheiden meist gemeinsam, was die Tochter anzieht.

Dirk Wenzel vom Hip Hop Mobil hat einen Green Screen aufgestellt und bietet Trickfilmarbeiten und Interviews zu Kinderrechten an. Zwei Jungen, die beide Abud heißen, stellen ihre Fahrräder zur Seite und machen mit. „Kinderrechte? Find’ ich gut“, sagt Abud. Und mit Pad und VR-Brille zu hantieren, finden auch beide gut. Es ist viel los auf der Straße der Kinderrechte. Und vielleicht wird die Straßenmalerei ja sogar fortgesetzt.

Weitere Artikelbilder