Spiel- und Freiflächen am Jugendhaus am Bügel werden neugestaltet „Jugendliche brauchen solche Orte“

Ursula Brunner, Stadtplanungsamt (von links), Heike Appel, Grünflächenamt, Jochen Haseleu (Ortsbeirat 15), Leiterin Svenja Klemen, Vera Eiselt (Ortsbeirat zehn) und Oberbürgermeister Peter Feldmann beim Spatenstich. Foto: Stadt Frankfurt/Holger Menzel/p

Bonames/Kalbach (red) – Der Raum als dritter Pädagoge – dieses Prinzip gilt in Schulen, aber auch in der Jugendarbeit. Im Jugendhaus am Bügel schwächelte der Lern- und Lebensort in den vergangenen Jahren. Das Freigelände war kaum nutzbar. Das soll sich in den kommenden Monaten ändern. Oberbürgermeister Peter Feldmann hat nun den Startschuss für die lang ersehnte Umgestaltung des Geländes gegeben. Gemeinsam mit Vertretern der Ortsbeiräte zehn und 15 sowie Jugendhaus-Leiterin Svenja Klemen setzte er den symbolischen ersten Spatenstich für die umfassende Sanierung, die bis 2022 abgeschlossen sein soll.

„Diese Baustelle ist weder besonders tief noch besonders groß“, sagte das Stadtoberhaupt. „Und dennoch ist sie etwas ganz Besonderes. Es geht um Perspektiven für Kinder und Jugendliche in diesem Stadtteil, um einen Anlaufpunkt, einen Anker im Viertel.“ Planungsdezernent Mike Josef: „Wir haben die aktiven Jugendlichen von Anfang an intensiv beteiligt. Sie haben die Planung in einem zweistufigen Prozess gemeinsam mit Landschaftsplanern, dem Grünflächenamt und dem Stadtplanungsamt entwickelt. Es ist gerade bei einem solchen Projekt wichtig, dass die künftigen Nutzer in die Gestaltung einbezogen werden. Denn nur dann werden sie sich die Anlage eigenverantwortlich und positiv aneignen.“

Die Umgestaltung erfolgt mit dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“. Der Gesamtinvestitionsbedarf für die nun vorliegende Planung mit einem multifunktionalen Ballspielfeld, einer Boulderwand, einer neuen Tribüne, einer Parcour- und Calistenics-Anlage sowie einem Gartenbereich für den Mädchentreff mit Bodentrampolin und Hängeschaukel liegt bei 965.000 Euro. Davon werden 579.000 Euro von Bund und Land übernommen. Für das Viertel sei die Sanierung ein Riesengewinn, sagt Feldmann. Die engagierte Arbeit des Jugendhauses habe mehr als 15 Jahre darunter gelitten, dass Außenanlagen und Sportflächen faktisch unbrauchbar waren: „Fast eine Million klingt viel. Aber ich sage Ihnen: Es ist gut angelegtes Geld.“

Die notwendige Sanierung der Freiflächen war immer wieder Gegenstand verschiedener Anregungen und Initiativen. Vor allem das im Januar gestorbene Mitglied, Werner Ullrich, setzte sich seit 2010 für die Erneuerung der Außenanlagen ein. Mit Aufnahme in das heute „Sozialer Zusammenhalt“ genannte Programm wurde der Magistrat 2015 erneut aufgefordert, die Finanzierung einer Neugestaltung aus Fördermitteln zu ermöglichen – diesmal mit Erfolg. Da die aufwertende Sanierung der Spiel- und Freiflächen sich klar in die Zielsetzung der sozialen Stadterneuerung einfügt, wurde das Projekt 2016 beim Fördermittelgeber angemeldet und 2017 bewilligt. Das Konzept wurde in einem zweistufigen Planungsprozess gemeinsam mit Landschaftsplanern, dem Grünflächenamt und dem Stadtplanungsamt entwickelt.