Maciej Maiwald stellt in Heddernheim einen „Hofbüdchen“-Automaten auf Regionales auf Knopfdruck

Wurst, Käse, Milch und mehr – frisch und aus der Region gibt es am „Hofbüdchen“ von Maciej Maiwald in Heddernheim. Foto: Mag

Heddernheim (mag) – Wer öfter im Zeilweg im Frankfurter Stadtteil Heddernheim unterwegs ist, hat sicherlich schon den neuen Lebensmittelautomaten bemerkt. Dieser mit regionalen Produkten befüllte Automat soll nicht der einzige seiner Art bleiben, das hat sich Hofbüdchen-Gründer Maciej Maiwald fest vorgenommen.

Der erste Automat steht und das ist ein großer Schritt für Maiwald. Der Rödelheimer hat den Lebensmittelautomaten im Heddernheimer Zeilweg vor einigen Wochen aufgestellt und befüllt diesen nun regelmäßig. Die positive Resonanz wird immer mehr. „Ich habe mich vor einer Weile damit beschäftigt, was ich so esse und vor allem, wo das herkommt“, beschreibt Maiwald. „Mir ist damals aufgefallen, dass der Begriff ,regional’ sehr dehnbar ist und nicht immer hält, was man sich davon eigentlich verspricht.“ Auch Kartoffeln, die aus Mecklenburg-Vorpommern kämen, könnten in Frankfurt als regionales Produkt verkauft werden, obwohl sie durch das ganze Land gefahren wurden. „Ich habe auch bemerkt, dass viele Höfe Automaten für ihre Direktvermarktung nutzen und damit gute Erfahrungen machen. Ich dachte mir, dass das doch etwas Tolles für die Stadt wäre“, sagt Maiwald.

Milch, Eier, Marmelade, Joghurt, Apfelwein, Honig oder sogar Odenwälder Schokolade stecken in seinem ersten aufgestellten Verkaufsautomaten. „Mir ist es wichtig, dass diese Dinge einen Radius von 60 Kilometern nicht überschreiten. Denn so sind die Produkte wirklich regional.“

Seine Lieferanten seien nicht fix, der Automat soll immer wieder neue Überraschungen bereithalten. „Ich bin sehr zufrieden. Das Befüllen ist aufwendig, aber der Aufwand wird sich deutlich mehr lohnen, sobald ich weitere Automaten in Betrieb nehmen kann“, glaubt der Unternehmer. „Hofbüdchen“ nennt er seine Automaten, auf der Internetseite beschreibt Maiwald seine Idee und bietet eine Übersichtskarte an, wenn diese derzeit auch nur diesen einen Automaten beinhalten kann. Doch weitere Geräte aufzustellen, erweist sich derzeit als schwierig. Die Standortsuche ist das größte Problem, hat Maiwald mittlerweile festgestellt. „Ich möchte die Automaten im Stadtgebiet verteilen und vor allem auch in Richtung Innenstadt gehen.“ Schließlich sei genau das die Intention: Den Stadtbewohnern, die weite Wege zu Hofläden mit regionalen Produkten haben, genau das zu ermöglichen. „Ich will das weitermachen und suche jetzt nach einem Standort für den zweiten Automaten. Das Feedback freut mich sehr. Viele Leute haben sich bei mir gemeldet und mir gesagt, dass sie das Angebot toll finden und gerne nutzen“, freut sich der Rödelheimer.

Mit seiner Geschäftsidee trifft Maiwald den Puls der Zeit, denn immer häufiger werden Automaten für die Bereitstellung frischer Lebensmittel genutzt. In Rödelheim beispielsweise steht seit geraumer Zeit ein Pizza-Automat, der auf Knopfdruck frische Pizza liefert. Nur drei Minuten Wartezeit sind beim Automaten von Marc Ahlmann und Steven Kern nötig. Die Kalbacher Metzgerei Kaiser ist schon etwas länger im Automaten-Geschäft. Neben zwei Geräten, die im Stadtteil Riedberg stehen, folgte im Frühjahr ein neuer Automat am U-Bahnhof von Nieder-Eschbach. Dieser versorgt Kunden rund um die Uhr mit frischen Lebensmitteln und hält neben Tierfutter auch weitere Dinge parat, die manchmal auch nach Ladenschluss gebraucht werden – ein neues Ladekabel für das Smartphone zum Beispiel. Hinzu kam außerdem ein kleinerer Automat an der Krebsmühle in Niederursel.