Mobilitätsdezernent Majer: „Wir schließen eine große Lücke im Frankfurter Norden“ Spatenstich: Radweg Erlenbach und Eschbach

Griffen zum Spaten (von links): Ansgar Hegerfeld, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC, Mobilitätsdezernent Stefan Majer, Yannick Schwander, Ortsvorsteher Ortsbeirat 13, und Ernst-Peter Müller, Ortsvorsteher Ortsbeirat 15. Bild: Stadt Frankfurt/Holger Menzel/p

Frankfurt Nord (red) – Viele hatten nicht mehr an ihn geglaubt, doch jetzt wird er Wirklichkeit: Der von den Menschen in Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach lang ersehnte Geh- und Radweg zwischen den beiden Stadtteilen. Die Stadt Frankfurt baut parallel zur Verbindungsstraße der Stadtteile einen knapp zwei Kilometer langen Weg für den Fuß- und Radverkehr mit einer Breite von drei Metern. Zudem entsteht zwischen Fahrbahn und Weg eine Entwässerungsmulde mit einer Breite von 1,50 Meter.

Der Bau des ersten Teilstücks hat am 3. April begonnen. „Wir freuen uns, dass es endlich losgehen kann“, sagte Mobilitätsdezernent Stefan Majer anlässlich des Spatenstichs. „Mit dem Bau des neuen Geh- und Radwegs schließen wir eine große Lücke im Frankfurter Norden und schaffen eine sichere Verbindung von Nieder-Erlenbach nach Nieder-Eschbach. Für den Alltag erhöhen wir so den Anreiz, das Auto stehen zu lassen und mit dem Rad zu fahren.“

Die Arbeiten sind in zwei Bauphasen unterteilt. Mit Beginn der Osterferien hat das projektleitende Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) mit dem Straßenverkehrsamt den Abschnitt von der L3008 bis zum Ortseingang von Nieder-Erlenbach (Niedereschbacher Straße, Höhe Straße Am Ohlenstück) in Angriff genommen. Dabei handelt es sich vor allem um Arbeiten an der Entwässerung der Straße sowie der Ampelsteuerung. Der Knotenpunkt wird außerdem barrierefrei umgestaltet. In der Niedereschbacher Straße baut das ASE ein Teilstück des Geh- und Radwegs, das mit Sicherheitstrennstreifen zur Fahrbahn geschützt wird. Die Arbeiten im ersten Teilabschnitt dauern vier Monate und sind nach derzeitigem Planungsstand am Freitag, 4. August, beendet.

Voraussichtlich Anfang Oktober, abhängig von der Fördermittelzusage des Landes Hessen, geht es weiter mit dem Kernstück des Bauprojekts: Den Arbeiten entlang der Niedereschbacher sowie Niedererlenbacher Straße bis zum Ortseingang Nieder-Eschbach. Diese nehmen rund 15 Monate in Anspruch. Anfang 2025 soll der neue Geh- und Radweg freigegeben werden. Der Gesamtinvestitionsbedarf liegt bei rund 3,8 Millionen Euro. Es steht in Aussicht, dass das Land Hessen rund die Hälfte der Kosten übernimmt. Mit der zweimonatigen Pause zwischen den beiden Bauphasen erfüllt die Stadt gesetzliche Vorgaben, denn gemäß Bundesnaturschutzgesetz ist es im Sinne des Tierschutzes nicht erlaubt, vom 1. März bis 30. September Bäume, Hecken und Sträucher radikal zu beschneiden oder zu fällen. Für den Bau des Geh- und Radwegs sowie der Entwässerungsmulde werden Teile der vorhandenen Ackerflächen entlang der Straße genutzt. Um dort lebende Tiere wie Rebhühner und Feldsperlinge während der Bauzeit zu schützen, trifft die Stadt Vorkehrungen.

Im Projektgebiet befinden sich Bodendenkmäler der Alten Römerstraße, der germanischen Siedlung im Bereich Karl-Bieber-Höhe und der neolithischen Siedlungen am Ortsrand Nieder-Erlenbachs. Deshalb geht die Stadt während der Bauausführung des zweiten Abschnitts besonders behutsam vor. „Wir rechnen damit, Überreste der früheren Siedlungen und der Römischen Straße zu finden“, sagt die Leiterin des ASE, Michaela Kraft: „Die Bodendenkmäler werden vom Denkmalamt freigelegt und kartiert.“

Damit der zweite Bauabschnitt in das Förderprogramm 2023 von Hessen Mobil aufgenommen werden kann, mussten zuvor 18 benötigte Grundstücke in den Besitz der Stadt übergehen. „Wir sind froh und dankbar, dass wir den Grundstückserwerb ohne Enteignung abschließen konnten“, sagt Majer. „Unser besonderer Dank gilt dem Amt für Bau und Immobilien und der zuständigen Stadträtin Sylvia Weber für den Einsatz beim Ankauf der Grundstücke.“