Drei Konzepte bei Info-Veranstaltung in Preungesheim präsentiert Die Zukunft von St. Christophorus

Die Zukunft von St. Christophorus ist unklar. F.: Zegelman/Bistum Limburg/p

Preungesheim (red) – Wie geht es weiter mit der Kirche St. Christophorus und dem katholischen Leben in Preungesheim? Über diese Frage wird bereits seit zwei Jahren leidenschaftlich, emotional und zum Teil erbittert gestritten. Auch eine Bürgerinitiative hat sich gegründet, die einen im Raum stehenden Abriss verhindern will. Nun hat die Pfarrei St. Franziskus in einer gut dreieinhalbstündigen Informationsveranstaltung mögliche Varianten für die Zukunft der Immobilien vorgestellt. Weil das Interesse so groß war, wurde die Veranstaltung vom Pfarrsaal in die Kirche verlegt, um deren Zukunft es geht.

Die Teilnehmenden waren aufgerufen, Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der einzelnen Konzepte auf bereitgestellten Blättern zu notieren; die so übermittelten Eindrücke sollen in die Beratungen einfließen. Eine Entscheidung könnte bis Jahresende getroffen werden.

Abriss und Seniorenheim: Die HBB Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft baut Senioren- und Pflegeheime und betreibt sie anschließend auch selbst auf 30 Jahre. Bereits vielfach hat die HBB in Deutschland dafür kirchliche Objekte aufgekauft; 46 Seniorenheime unterhält sie aktuell bundesweit, allein in Frankfurt sind es drei und weitere drei im Rhein-Main-Gebiet. Die HBB hat Interesse daran, der Pfarrei Grundstück und Gebäude abzukaufen; wie viel das Grundstück wert ist, kann aktuell jedoch nicht beziffert werden, weil sich der Wert nach den Möglichkeiten des Bebauungsplans richtet. Die Kosten für den Abriss der Kirche und den Neubau würden sich in diesem Konzept auf 25 bis 30 Millionen Euro belaufen. Die Gemeinde bekäme per Mietvertrag einen 400 Quadratmeter großen Saal mit eigenem Zugang – für Gottesdienste, aber auch Gemeindeveranstaltungen. Hans Harth stellte zwei Varianten vor: Eine, in der die Kita bestehen bleiben würde, und eine, in der die Kita in die Seniorenwohnanlage integriert würde. Das Ganze, so Harth, verstehe sich als offenes Konzept für den Stadtteil. So könnten zum Beispiel Anwohner im neuen Seniorenheim täglich einen preiswerten Mittagstisch bekommen. Entstehen könnten hier 163 bis 186 Wohnplätze für Senioren.

Umbau und Erhalt der Kirche: Peter Hofer und Jörg Hellmich vom Kirchbau- und Förderverein St. Christophorus Preungesheim stellten zwei Varianten vor, die beide die Kirche als Haus des Gebets und Zentrum der Gemeinde erhalten und vom Architekturbüro „Landes&Partner“ stammen. Die Variante „Arche“ enthält eine sogenannte Haus-in-Haus-Lösung: In Holzbauweise würden im Eingangsbereich der Kirche drei Räume entstehen: Ein Jugendraum, ein Gemeinderaum und eine Fläche für die Kleiderkammer. Dazu ist eine Fläche geplant, die mit Buntglasfenstern vom Rest der Kirche abgetrennt und in sich noch einmal unterteilt werden kann. Ab Höhe des Taufbeckens würde die Kirche in ihrer jetzigen Form bestehen bleiben. Die zweite Variante „Kloster“ sieht neben der Kirche ein lebendiges Gemeinschaftszentrum vor. Dafür soll in modularer Holzbauweise ein mehrgeschossiges Gebäude errichtet werden mit Platz für soziales Wohnen, einen Teil des Kindergartens, für Grundschulkinder und ein Kinderhospiz. Der Kirchbau- und Förderverein verfügt über 500.000 Euro eigene Mittel aus Spenden, die für eins der beiden Konzepte eingesetzt werden könnten.

Abriss und Bau einer Schule: Auch die Stadt könnte Interesse am Gelände haben, um dort eine Schule zu errichten, genaue Infos gibt es aber noch nicht.