Gateway Gardens: Gemeinhardt Service hält Frankfurter seit dreieinhalb Jahren trocken S-Bahn-Station bald mit echtem Dach

In der B-Ebene von Gateway Gardens passiert gerade einiges. Bild: Drusche

Gateway Gardens (red) – Seit der Eröffnung der S-Bahn-Station Gateway Gardens vor dreieinhalb Jahren sorgten die Mitarbeiter der Gemeinhardt Service GmbH dafür, dass jeder Fahrgast trockenen Fußes die Treppen und Rolltreppen nutzen sowie den Bahnsteig erreichen und nutzen kann. Doch eine erste Treppensperrung am südöstlichen Ausgang ließ die jetzt erahnen, dass Großes bevorsteht. Inzwischen steht über dem Ausgang eine Stahlkonstruktion der Kaufunger „Lamparter“, die in den nächsten Wochen neben einem Netz noch mit einem Dach aus Spezialfolie versehen wird. „Wir Gemeinhardts stellen gerade noch ein Hängegerüst im Treppenhaus fertig, damit die Kollegen von Lamparter ordentlich arbeiten können“, sagt Ingolf Stuber, Standortleiter des Spezialgerüstbauunternehmens. Anschließend wird der Nordosteingang überdacht.

„Wenn diese beiden Eingänge zur S-Bahn-Station fertig sind, geht es mit der Planung der restlichen drei Dach-Bereiche weiter. Aber auch für die weitere Dauer der Einrüstung ist jetzt der Schutz in Perfektion nicht nur für die Hotelgäste, Angestellten und Bewohner des neu entstehenden Stadtteils, in dem täglich 10.000 Menschen unterwegs sein werden, sondern auch für die Schienen- und Bahnhofstechnik mehr als garantiert“, sichert Stuber zu.

Nachdem die Bahn erst spät in die Ausschreibung für das riesige Wetterdach gehen konnte, vor mehr als sieben Jahren aber bereits den 9. Dezember 2019 als Eröffnungstermin für die Station ankündigte, musste eine temporäre Lösung her. „Als Spezialgerüstbauer sind wir für solche Aufgaben prädestiniert. Bereits seit 2016 arbeiten wir mit dem Bauunternehmen Wayss-Freytag Ingenieurbau zusammen. Auch bei einzelnen Positionen des S-Bahn-Baus unterstützten wir mit Spezialgerüsten und Fluchttürmen. Am Anfang gab es mal einen Anruf, ob wir ein Loch abdecken könnten. Ich schaute mir das dann vor Ort an und fand eine Lücke von 500 Quadratmetern vor, die wir mit Gitterträgern auf 23 Metern Spannweite abdecken mussten. Der Bauleiter meinte, er hätte nichts von einem ‚kleinen’ Loch gesagt“, sagt Stuber. „Aber wir lassen uns nicht kleinkriegen und haben die Lochabdeckung realisiert. Anfang 2019 fragte man uns an, den provisorischen Wetterschutz zu übernehmen.“ Doch erst im August kam der Anruf zur Auftragsvorbereitung. Noch in derselben Woche setzten sich die Spezialgerüstbauer in Bewegung, um eine Dachfläche von 2000 Quadratmetern zu erstellen. Es sollte nicht ganz einfach werden, da die Überdachung gleichzeitig auch den möglichen Rauchabzug der S-Bahn-Röhre gewährleisten muss. Dafür wurden vier Meter Luft nach oben gebraucht – unter dem Dach. „Doch damit war es nicht getan“, sagt Stuber: „Denn die Bauarbeiten dauern bis heute an.“ Mit 160 Tonnen Gerüstbaumaterial ist Gateway Gardens eine der größten Baustellen der vergangenen Jahre. In Frankfurt lagerte dafür zu wenig Material. Für die meisten Teile sowie weitere Fachkräfte wurde man durch die bundesweite Ausrichtung des Unternehmens fündig. Hatte man kurz zuvor ein Viadukt auf 130 Metern eingerüstet, so waren es nun fast 300 Meter, verteilt auf fünf Wetterschutzgerüste. Einige Teildächer wurden am Boden vormontiert und mit einem Schwerlastkran eingehoben.