150 Jahre Tus 1872 Schwanheim: Akademische Feier mit großem Programm „Seit Generationen Großartiges geleistet“

Der Kirchenchor tritt auf bei der akademischen Feier zu „150 Jahre Tus 1872 Schwanheim“.

Schwanheim (red) – Es klingt ein bisschen steif und förmlich, wenn alte Vereine bei ihren großen Geburtstagen zur „Akademischen Feier“ einladen. Doch die 150-jährige Tus Schwanheim hat zu ihrem Jubiläum einen bewegten, bunten Abend gestaltet, bei dem Aktive – darunter vor allem die jüngsten Vereinsmitglieder – turnend und tanzend Highlights setzten, die von fast 200 Gästen mit viel Applaus begleitet wurden. Der Musikverein Unterliederbach und der Kirchenchor St. Jakobus sorgten für die passenden Klänge: Am Freitag, 7. Oktober, wurde die vereinseigene Turnhalle in der Saarbrücker Straße zum festlich geschmückten Saal. Bernd Georg begrüßte als Moderator mit den Worten: „Wir kennen uns auf vielen Spielfeldern des Sports aus, heute betreten wir das neue Spielfeld einer Akademischen Feier.“

Die stellvertretende Vorsitzende Caroline Kovac hielt die offizielle Begrüßung, es waren zahlreiche Vertreter aus Politik und von Sportorganisationen anwesend. „150 Jahre bedeuten, dass sieben bis acht Generationen Großartiges geleistet und den Verein auch durch die Krisen der Weltgeschichte geführt haben“, sagte Kovac. Corona habe die Tus ohne öffentliche Hilfsgelder gemeistert. Aktuell zähle der Verein 700 Mitglieder, ein Höchststand. Nun fordere die Energiekrise aufs Neue heraus. Deshalb appellierte Kovac an Politik und Sportverbände, gerade die besitzenden Vereine nicht im Stich zu lassen. Die Halle der Tus erfülle zudem seit vielen Jahrzehnten die anerkannte Funktion eines Bürgerhauses in Schwanheim. Die stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Claudia Korenke nannte die Tus „Zentrum des gesellschaftlichen Lebens, in dem die Demokratie gepflegt wird“ und sicherte Unterstützung bei den anstehenden Herausforderungen zu.

Stadträtin Renate Sterzel konnte als Vertreterin von Sportdezernent Mike Josef die Silberne Ehrenplakette des hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein überreichen. Sie hob die Verdienste vor allem in der Jugendarbeit und bei Schulkooperationen hervor und regte an, dass sich die Tus nächstes Jahr um den „Nachbarschaftspreis“ bewerben solle. „Die Verbindung von Jung und Alt im Verein ist preiswürdig“, sagte sie.

Mit der Gründung der Abteilung Boule/Petanque habe die Tus ein neues Generationenprojekt realisiert und sich als „Identifikationspunkt“ im Stadtteil gestärkt. Die Landtagsabgeordnete Martina Feldmayer bezeichnete die Tus als „erste Adresse auch für Zugewanderte“. Ihr Parlamentskollege Yanki Pürsün hob auf das Miteinander und den Zusammenhalt im Verein ab.

Uwe Steuber Vizepräsident des Landessportbundes, konnte ebenfalls eine Urkunde verleihen sowie 750 Euro als Zuschuss für Bauarbeiten überreichen. Elena Möller, Vizepräsidentin des Hessischen Turnerverbandes, übergab die Friedrich-Ludwig-Jahn-Urkunde. Tanja Frank, Präsidentin des Hessischen Schützenverbandes, würdigte die großen internationalen Erfolge der Tus-Aktiven. Ehrenvorsitzender Bernhard Mertens skizzierte dann wichtige Etappen der ersten 125 Jahre des Vereins. Sechzig davon hat er mitgestaltet.