Kampfmittel im Umkreis von 600 Metern gefunden Betreten verboten

Ein Schild macht bereits seit vergangenem Sommer auf die Sperrung von Waldstücken aufmerksam. Nun wurden weitere Munitionsreste gefunden. archiv

Maintal – Der Hinweis eines Spaziergängers führte im vergangenen Sommer zu einem Zufallsfund von Munitions- und Kampfmittelresten im Wachenbucher Wald. Das Gebiet ist seitdem abgesperrt. Nun wurden erste Sondierungen durch den Kampfmittelräumdienst durchgeführt. Dabei wurden teils scharfe Munitionsreste in einem weitläufigen Umkreis gefunden. Das Sperrgebiet wird daher deutlich erweitert. Der Ausschuss für Klimaschutz, Energie und Umwelt bespricht in seiner heutigen Sitzung das weitere Vorgehen.

Das betroffene Waldgebiet im Bereich einer ehemaligen Sandkaute diente von den 1920er bis 1970er Jahren als Müllkippe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dort auch Munitionsreste gesammelt. Diese sollten eigentlich gezielt gesprengt und unschädlich gemacht werden, offenbar verlief das jedoch nicht nach Plan. Die Munition wurde vielmehr weitläufig verteilt. Denn knapp 50 Jahre später wurden teils scharfe Kampfmittel in einem Umkreis von bis zu 600 Metern gefunden, wie aus der Ausschussvorlage hervorgeht. Stichprobenartig hatten Mitarbeiter eines Kampfmittelräumunternehmens das Areal sondiert, dabei wurden Dutzende Fundorte dokumentiert.

Da durch die Kampfmittel eine „Gefahr an Leib und Leben vorliegt“, werden die betroffenen Waldstücke zum Sperrgebiet. Insgesamt handelt es sich dabei um eine Fläche von fast 600 000 Quadratmetern, zwischen der Kreisstraße 872 und der L3209 zwischen Wachenbuchen und Hanau Hohe Tanne.

Waldstücke in Maintal und aufseiten der Stadt Hanau wurden bereits im vergangenen Jahr gesperrt. „Bis auf Weiteres ist im Sperrgebiet jedwedes Betreten, zum Beispiel durch Erholungssuchende, aber auch für den Forstbetrieb, die Bejagung von Wild und Brennholzabholung untersagt“, heißt es in der Vorlage des Magistrats.

Für die Sondierung und Räumung der Flächen soll nun eine Ausschreibung durchgeführt werden. Dabei sollen zuerst die Flächen geräumt werden, die an den beiden Kreisstraßen liegen, um die Verkehrssicherung sicherzustellen. Anschließend sind die Waldstücke dran, die durch Spaziergänger und Erholungssuchende stark frequentiert werden. Dazu zählen die beiden Flächen links und rechts der A66, darunter das 150 000 Quadratmeter große Waldstück an der Hohen Tanne.

Anschließend werden die weniger stark frequentierten Flächen und das Umfeld der ehemaligen Müllhalde geräumt. „Ziel ist, das Waldstück perspektivisch der Öffentlichkeit und der Nutzung als Wirtschaftsfeld wieder zugänglich zu machen“, so der Magistrat in der Vorlage.
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