Wildblumen als Nahrungsquellen für Insekten gepflanzt Blühende Verkehrsinseln

Die bepflanzten Verkehrsinseln in Maintal bereiten nicht nur den Bürgern Freude. Sie sind auch wichtige Nahrungsquellen für Insekten. Foto: PM

Maintal – Das Frühjahr und der Sommer sind die Zeit der Farbenpracht in der Natur. Auch in Maintal sorgen Blühflächen mit bunten Wildblumen, Stauden und Kräutern für leuchtende Farbakzente. Sogar Maintaler Verkehrsinseln sorgen mit ihrer Bepflanzung für blumige Stimmung. Möglich machen das die Mitarbeiter des Fachdienstes Grünbereich, teilt die Stadt mit.

Hartgesotten müssen sie sein. Das gilt vor allem für Pflanzen im Bereich öffentlicher Verkehrsflächen, die an Sommertagen dem Autoverkehr und der Hitze trotzen müssen. Aber auch die Gärtner verbringen Stunden gebückt oder kniend, um die Anlagen zu bepflanzen und zu pflegen: Der Boden muss aufgelockert, Unkraut gezupft oder verwelkte Pflanzenteile entfernt und natürlich gewässert werden.

Gerade in den trockenen Sommermonaten der vergangenen Jahre war das laut Mitteilung eine Mammutaufgabe. „Ein ausgewachsener Baum benötigt gut und gerne 100 bis 200 Liter pro Woche, je nach Standort und Art des Baumes“, erzählt Bettina Goetz vom Fachdienst Grünbereich. Gemeinsam mit vier weiteren Kolleginnen und einem Kollegen kümmert sie sich um die Verkehrsinseln und kleinere Blühflächen und ist angesichts dieses hohen Wasserbedarfs dankbar für Unterstützung. „Wir freuen uns natürlich darüber, wenn auch Anwohner die Bäume und eventuell angrenzende Flächen im Sommer mit bewässern. Schließlich gilt hier klotzen statt kleckern“, sagt sie.

Besonders farbenfroh blühen derzeit die sieben bepflanzten Verkehrsinseln an der Querspange und Südumgehung sowie die beiden Kreisel in der Goethe- und Bischofsheimer Straße. Damit das auch so bleibt, ist eine sorgfältige Auswahl der Bepflanzung erforderlich. Schließlich geht im Sommer eine enorme Hitze vom Straßenbelag aus. Kleinsträucher wie Ginster, Kartoffelrose oder der Schmetterlingsstrauch sorgen für den Wildwiesencharakter und mehrjährige hitzeverträgliche Stauden wie Kokardenblume, Veronika, Geranium, Salbei, Thymian, Katzenminze, Steinquendel oder blaue Kugeldistel blühen über mehrere Jahre intensiv. „Optimal ist eine Mischung, die von Februar bis in den Oktober hinein blüht. Im Juni ist übrigens der Höhepunkt der Blüte. Da sind die bepflanzten Flächen eine wahre Augenweide und auch für uns Gärtner ein schöner Lohn“, sagt Bettina Goetz. Denn bevor es soweit ist, sind bis zu zwei Pflegeeinsätze im Frühjahr erforderlich, um die Flächen vorzubereiten und zu verhindern, dass ungewollte Wildkräuter die Oberhand gewinnen. Je nach Trockenheit müssen die Flächen ausreichend gewässert werden. Im Spätherbst werden die Beete dann ein wenig in Ordnung gebracht. „Größtenteils werden verblühte Stauden erst zum Frühjahr abgeschnitten und das Laub aus den Beeten entfernt, um den Insekten eine Möglichkeit der Überwinterung zu bieten. Das mag ein gewöhnungsbedürftiger Anblick sein, ist aber sinnvoll“, erklärt Goetz.

Seit 2016 nimmt die Stadt Maintal am Projekt „Main-Kinzig blüht“ teil. In diesem Zusammenhang entstanden auf ungenutzten Flächen Wildwiesen als Lebens- und Nahrungsgrundlage für Insekten. Im Rahmen von „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ entstehen bis 2025 Blühkorridore zwischen den Gemeinden und Städten, damit sich Insekten, die teilweise sehr spezialisiert auf einzelne Pflanzen sind, besser ausbreiten und vermehren können. Und Nachahmer sind natürlich ausdrücklich erwünscht. Selbst auf kleinen Arealen lassen sich Wildblumenmischungen im Topf aussäen und dienen Insekten als Lebensraum und Nahrung.  bel