Anne Schelhaas-Wöll zeigt den Weg ihrer Tochter in die Unabhängigkeit „Freiheit“ im roten Kleid

Das rote Ballkleid, welches die 19-jährige Tashi auf jedem der Bilder trägt, hatte sie eigentlich für den Abschlussball ihres Tanzkurses gekauft. Als dieser jedoch wegen Corona ausfiel, brauchte das Kleid eine neue Verwendung. Bild: mia weiss

Maintal – Die Reise ihrer Tochter Tashi in die Unabhängigkeit – das ist das Thema der Ausstellung „Freiheit“ von Anne Schelhaas-Wöll, die sie in ihrem Fotostudio in Dörnigheim eröffnet hat. Die Idee kam Mutter und Tochter während des Corona-Lockdowns 2020. Das rote Ballkleid, welches die 19-jährige Tashi auf jedem der Bilder trägt, hatte sie eigentlich für den Abschlussball ihres Tanzkurses gekauft. Als dieser jedoch wegen Corona ausfiel, brauchte das Kleid eine neue Verwendung.

Die Pandemie brachte auch Schelhaas-Wöll eine unfreiwillige Schaffenspause. „Ich hatte dadurch jedoch Zeit, mal wieder so richtig kreativ zu werden, wodurch mir ständig neue Ideen kamen“, erklärt sie. Durch die mit der Zeit persönlicher werdenden Motive und Fotos entstand dann langsam die Idee für das Thema der Ausstellung, die Tashis Weg in die Unabhängigkeit zeigen soll.

Die Motive entstanden aus den verschiedensten Situationen, teilweise sehr spontan und andere wieder verbunden mit viel Planung und langen Reisen.

Tashi erzählt von einem Urlaub in Sardinien, in dem sie eigentlich mit ihren Freunden war. Doch als ihr die Idee für ein Bild kam, flog ihre Mutter, ganz spontan, für zwei Tage mit Kamera und Kleid im Gepäck vorbei.

Doch nicht für jedes Bild musste die Familie gleich einen ganzen Urlaub machen, einige der Bilder entstanden direkt um die Ecke.

Durch eine Bekanntschaft war es zum Beispiel möglich, während der Reinigung des Maintalbads in der Vorsaison ein paar Fotos im leeren Becken zu machen. Besonders aufwendig fotografiert hat Schelhaas-Wöll auch im Comoedienhaus Wilhelmsbad in Hanau. Die Bilder sollten vor allem wichtige Teile von Tashis Leben und dem Erwachsenwerden widerspiegeln. So ist auf einigen Fotos ihr Opa zu sehen oder sie beim Rudern, einem Sport, den sie früher sehr aktiv betrieb und auch heute noch als Hobby sieht.

Außerdem zu sehen ist in der Ausstellung noch das „Bild ihres Lebens“, wie Schelhaas-Wöll es nennt. Für dieses reiste das Duo bis nach Nepal, denn dieses Land spielt in Tashis Leben eine große Rolle. Sie war zuvor schon zweimal in Nepal und empfand bereits als Kind vor allem die Armut, mit der die Menschen dort zu kämpfen haben, und die Zufriedenheit, die sie trotzdem ausstrahlen, als sehr faszinierend und prägend. Auch ihr Name kommt ursprünglich von dort und in den Bergen von Nepal empfinden Mutter und Tochter ihre persönliche Freiheit und einen inneren Frieden. Dort ein Bild für die Ausstellung zu machen, sei ihr Traum gewesen.

Überall, wo fotografiert wurde, zog das rote Kleid interessierte und verwunderte Blicke auf sich. Damit alle Betrachter die verschiedenen Geschichten und Intentionen hinter den Bildern kennen, gibt es in der Ausstellung zu jedem Bild einen kleinen erklärenden Text.

Die Ausstellung im Fotostudio Schelhaas, Hasengasse 4, Dörnigheim, ist bis zum 26. März immer dienstags, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

Von Mia Weiss