Stadt Maintal stellt in allen vier Stadtteilen Fahrrad-Reparaturstationen auf Für kleine Pannen

Peter Schieche, der Fahrrad- und Fußgängerbeauftragte der Stadt Maintal, vor einer der Fahrrad-Reparaturstationen am Bürgerhaus in Hochstadt.

Maintal – Vielen sind sie wahrscheinlich schon im Vorbeigehen aufgefallen – die neuen grauen Metallkästen, die seit einigen Tagen an der Ecke Alt Bischofsheim/Schäfergasse, vor den Bürgerhäusern in Hochstadt und Wachenbuchen und auf der Kennedystraße vor den Hausnummern 36 und 38 stehen Gemeint sind die Fahrrad-Reparaturstationen, die Radfahrern das nötige Equipment bieten, um kleinere Pannen unterwegs selbst beheben zu können.

Das System der neuen Servicestationen im öffentlichen Raum ist selbsterklärend und intuitiv: Man steckt – wie an einem Einkaufswagen – eine Münze oder einen Chip ein, kann dann die Reparaturstation öffnen und erhält Zugriff auf einige allgemein bekannte Werkzeuge wie Schraubendreher, Inbus- und Maulschlüssel, die man nicht immer mit sich führt.

Auch eine Hochdruck-Luftpumpe ist Teil der Reparaturstation, sodass man unterwegs einen platten Reifen – übrigens auch an Kinderwagen, Fahrrad-Anhängern und Rollstühlen – schnell wieder aufpumpen oder einen verstellten Sattel ganz einfach wieder festziehen kann. Wer Assistenz bei der Reparatur braucht, kann Anleitungen über einen QR-Code auf dem Smartphone abrufen.

Der Schließmechanismus per Münze soll die Reparaturstation eigentlich vor Vandalismus schützen. Doch beim Fototermin vor dem Hochstädter Bürgerhaus ist genau dieser schon defekt und lässt sich nicht öffnen – einer der Hauptknackpunkte der Reparaturstationen, findet Maintals Fahrrad- und Fußgängerbeauftragter Peter Schieche: „Ich bin stolz und freue mich, dass ich dieses Projekt federführend konzipieren und umfassend begleiten konnte. Doch so ganz überzeugt davon, dass die Stationen langfristig ihren Dienst tun, bin ich nicht. Die Gefahr, dass sie im öffentlichen Raum kaputtgemacht oder die Werkzeuge abgeknipst und geklaut werden, ist relativ groß.“ Er hatte sich das Konzept vor der Anschaffung der vier Stationen in den Nachbarstädten angesehen, die damit bereits seit geraumer Zeit Erfahrungen sammeln. „Auch in Bad Vilbel, Offenbach, Frankfurt und Hanau müssen die Stationen selbst des Öfteren repariert werden“, berichtet er. Die Standorte wurden daher so zentral in den Stadtteilen gewählt, dass sie unter Beobachtung von Passanten stehen, die Randalierer abschrecken sollten. Doch die Standortwahl trifft nicht bei allen Projektbeteiligten auf Begeisterung. „Ich hätte sie mir direkt an den Radwegen, also in Dörnigheim zum Beispiel am Mainufer gewünscht“, sagt der CDU-Stadtverordnete Dominik Hakim Schäfer. Er hält die vier Stationen allerdings nur für einen ersten Schritt, der Radfahren in und um Maintal attraktiver machen soll. „Die Förderung des Individualverkehrs ist einer unserer Schwerpunkte. Dafür müsste allerdings auch mehr Geld in die Hand genommen werden, um die Radwege zu sanieren“, sagt der junge Politiker.

Nach Meinung des Fahrradbeauftragten Peter Schieche ist das aber eher ein Ressourcen- als ein Finanzproblem. Die Stadt habe schlicht nicht das Personal, um die Radwege zeitnah instandzusetzen. Deshalb habe er die Initiative ergriffen und ein Konzept vorgelegt, mit dem die wichtigsten Routen in den kommenden vier Jahren saniert werden könnten. Auch das Thema „Beschilderung“ will Peter Schieche in naher Zukunft angehen. Dabei setzt er auf die gute Zusammenarbeit mit dem städtischen Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung.
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