Hochstädter Klaus Klee hat ein Miniatur-Maintal mit Rennstrecke geschaffen Lebendige Szenen des Lebens

Hat 20 000 Arbeitsstunden in seine Anlage investiert: der passionierte Maintaler Modellbauer und Carrera-Fan Klaus Klee. Foto: bettina merkelnbach

Maintal – Der Hochstädter Kreppelrichter hat immerzu Durst, die Angler verbannen Badegäste des Wassers und neben dem Hochstädter Schützenhäuschen hat sich Bürgermeisterin Monika Böttcher verewigt – Klaus Klee sieht seine Heimatstadt mit einem Augenzwinkern und hat humorvolle Miniaturnachbildungen von charakteristischen Maintaler Gebäuden und Plätzen geschaffen. Auf insgesamt acht Tapeziertischen hat der passionierte Modellbauer rund um seine digitale Carrera-Rennstrecke ein einzigartiges Maintal-Motodrom aufgebaut, das durch unzählige, in liebevoller Handarbeit gestaltete Details im Maßstab 1:32 begeistert.

Das Herzstück der Anlage ist Carrera digital – eine Technologie, die authentische Autorennen gegen automatisch gesteuerte Autos ermöglicht. Die Rennstrecke säumen viele Szenen des städtischen Lebens, die durch ihre Detailtreue zum Leben erwachen: Die Spieler in Klees ehemaligem Garten in Fechenheim halten echte Skatkarten auf der Hand, in der Pressestelle wird der aktuelle MAINTALER TAGESANZEIGER gelesen, in der Autowerkstatt liegen alle Werkzeuge bereit. Aber auch historische Gebäude wie das alte Hochstädter Rathaus, das Wachenbucher Rathaus, die Dörnigheimer Kirche, die Schlosserei Gruber und das Heyer-Haus an der Frankfurter Straße hat der leidenschaftliche Tüftler zu einer fiktiven Maintaler Altstadt um die Rennbahn herum zusammengefügt.

Natürlich dürfen eine voll ausgestattete Boxengasse, in der die digitalen Rennautos regelmäßig tanken müssen, und besetzte Tribünen mit jubelnden Zuschauern nicht fehlen.

Rund 20 000 Stunden hat Klaus Klee in den vergangenen sechs Jahren an der Anlage gearbeitet. Szenen des städtischen Lebens authentisch nachzubilden, hat für ihn einen besonderen Reiz.

Dabei hat er in den vergangenen Jahren seinen eigenen Baustil perfektioniert. Auf mehreren Webseiten beschreibt der 77-Jährige detailliert, welche Materialien er wie verarbeitet hat. Dass dabei Zeit keine Rolle spielt, sieht man erst auf den zweiten Blick. Die gepflasterten Straßen und Plätze hat Klaus Klee beispielsweise in mühevoller Kleinarbeit Stein für Stein in Weichkunststoffplatten geprägt. Die Gebäude sind ebenfalls aus Kunststoffplatten, die Fassaden mit bedrucktem Fotopapier verputzt. Aus vielen liebevoll gestalteten alltäglichen Dioramen fügt sich die Miniatur-Welt zusammen, in der man immer wieder neue Geschichten entdeckt. Klee erklärt die therapeutische Wirkung seiner Anlage: „Ich habe hier eine Oase der Ruhe für mich geschaffen.“

Doch bei der reinen Anlage belässt es Klaus Klee nicht: Er ist auch mit einer Video- und einer Actionkamera ausgestattet, die er auf die digitalen Rennautos montieren kann, um das Motodrom aus Rennfahrer-Sicht zu filmen. Die dynamischen Videos hinterlegt er mit originalgetreuen Geräuschen und erweckt so sein Miniatur-Maintal zu echtem Leben.

Wie es mit der Anlage weitergeht? Das weiß Klee nicht genau. Nur so viel, dass sie mit rund 60 Gebäuden und über 1500 Figuren in ihrer Größe an die Grenzen stößt. Daher heißt es, Gebäude der ersten Stunden durch verfeinerte Modellbautechnik zu ersetzen.
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