Der Verein Hometown Love bereichert das Vereinsleben Aus Liebe zu Wachenbuchen

Kerb mal anders: Zumindest für ein bisschen Kerb-Feeling sorgte Hometown Love im Sommer 2020, als die Wachenbucher Kerb wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde. Foto: privat

Maintal – Aus einer Bierlaune heraus entstand vor drei Jahren die Idee für Hometown Love Wachenbuchen. 2019 wurde dann der Verein gegründet, der es sich zum Ziel gesetzt hat, das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Maintals kleinstem Stadtteil zu fördern – und das gelingt.

„Wir haben uns überlegt, was wir in und um Wachenbuchen bewegen können, auch außerhalb der bestehenden Vereine“, erzählt Manuel Rothhaupt. Der Gedanke kommt an einem lauen Sommerabend 2018, als er gemeinsam mit seinem Kumpel Timo Stein den Abend gemütlich ausklingen lässt. Oft bleibt es jedoch bei einer Idee, wenn sie in einer Bierlaune entstehen. Dieses mal ist das anders. Stein und Rothhaupt wollen ihre Idee umsetzen. Sie finden mit Florian Schwalb und Jan Niklas Hude zwei Mitstreiter, die ebenfalls Lust haben, etwas auf die Beine zu stellen. Die vier jungen Männern bilden den geschäftsführenden Vorstand von Hometown Love Wachenbuchen.

Mit Vereinsarbeit kennen sie sich alle bestens aus, alle sind in mindestens einem Wachenbucher Verein aktiv, teilweise sogar gleich in mehreren. Doch das hat ihnen offensichtlich nicht gereicht. „Wir haben in Wachenbuchen ein sehr intaktes Vereinsleben, in das viele Leute eingebunden sind. Manchmal fehlt aber der letzte Anschub. Dann heißt es hätte, sollte, könnte. Und wir sagen: wir machen“, fasst Timo Stein zusammen.

Seit ihrer Gründung haben die Wachenbucher bereits einiges für ihren Ortsteil auf die Beine gestellt. Die Kerb 2019 hätte ohne die Unterstützung von Hometown Love nicht stattgefunden. 2020 war man mit einem Bierwagen unterwegs und brachte zumindest ein bisschen Kerb-Feeling in den Stadtteil. Kürzlich wurde ein Bücherschrank eingeweiht, das bis zum Abriss leer stehende Gebäude der ehemaligen Raiffeisenbank in Wachenbuchen darf der Verein in Absprache mit der Stadt nutzen. Hier soll ein Treffpunkt entstehen, den Vereine und Gruppen nutzen können. Der große Vorteil: auch wenn Hometown Love mittlerweile ein eingetragener Verein ist, halten sich die Verpflichtungen in Grenzen. Im Gegensatz zu anderen Vereinen muss kein Trainingsbetrieb angeboten werden, es gibt keine festen Tage, an denen die Mitglieder verfügbar sein müssen. Auch gibt es keine Veranstaltungen, die man in jedem Jahr auf Teufel komm raus organisieren muss. „Wer Bock hat, ist dabei und hilft mit. Und wer mal keine Zeit oder keine Lust hat, der muss auch nicht mitmachen. Wenn wir mal drei Monate nichts machen, ist das auch nicht schlimm“, erklärt Jan Niklas Hude. Die Wachenbucher schauen immer von Fall zu Fall, woran sie sich beteiligen möchten.

Vereine, die Veranstaltungen organisieren, unterstützten die Jungs tatkräftig. Unter den mittlerweile fast 60 Mitgliedern findet sich eine Menge Expertise in allen Bereichen. „Vom Anwalt über den Sozialarbeiter bis zum Zimmermann ist alles dabei“, sagt Stein. „Wir führen alle Stärken zusammen, um etwas cooles auf die Beine zu stellen.“ Was vor allem wichtig ist: „Wir machen das über die Vereinsgrenzen hinaus. Viele haben Erfahrungen in eigenen Bereichen. Wir führen das ganze Know-how dann zusammen.“ Rothhaupt fasst die Rolle von Hometown Love passend zusammen: „Wir sind quasi das Sondereinsatzkommando für die Vereine in Wachenbuchen.“

Und auch weit über die Grenzen des kleinsten Stadtteils ist man mittlerweile bekannt. Das liegt auch am Merchandising des Vereins. Pullis, T-Shirts und Kappen mit dem eigens designten Logo können erworben werden. Mit den eingenommenen Geldern will Hometown Love Equipment anschaffen für kommende Veranstaltungen. Davon sollen auch die anderen Vereine profitieren, die sich fehlende Dinge dann ausleihen können.

Für die Zukunft hat der Verein bescheidene Pläne. Erst mal ist man froh, wenn man sich wieder in die Arbeit stürzen und Veranstaltungen organisieren kann. Auf lange Sicht sind dann eigene Vereinsräume ein mögliches Ziel. Druck verspüren die Maintaler aber nicht, denn bis dahin gilt weiterhin: „Alles kann, nichts muss.“

Weitere Informationen im Internet unter  htlw.de  bel