Sabine Klein von den Wildtierfreunden päppelt zwei Fuchs-Findelkinder auf Mutter bei Überschwemmung verloren

Die zwei ersten Fuchsjungen des Jahres bei den Wildtierfreunden. Die beiden Rüden wurden von einem überfluteten Friedhof in Mannheim gerettet, die Mutter ist gestorben.

Maintal – Noch etwas unbeholfen tapst der kleine Fuchs durch das hohe Gras seines Außengeheges. Neugierig schnuppert er am Maschendrahtzaun, dann stellt er sich auf die Hinterbeinchen und krallt sich fest. Ein Stückchen schafft er es hochzuklettern, dann plumpst er wieder auf den Boden. „Da brauchen wir wohl langsam eine Abdeckung, sonst büxt er noch aus“, sagt Sabine Klein.

Die 52-Jährige arbeitet als ehrenamtliche Helferin bei den Wildtierfreunden in Maintal. Füchse sind ihr Spezialgebiet.

Der kleine Rabauke und sein Bruder im Außengehege sind die ersten Fuchs-Pflegekinder in diesem Jahr. Anfang April wurden sie aus Mannheim zu den Wildtierfreunden nach Dörnigheim gebracht. Wie so viele Findelkinder hatten die Fuchs-Brüder keinen leichten Start ins Leben. „Die beiden wurden von einem überschwemmten Friedhof gerettet. Ihre Mutter lag tot neben ihnen, als man sie gefunden hat“, erzählt Sabine Klein. Die Fuchsbabys wiegen gerade 300 Gramm und sind stark erkältet, eines hat verklebte Augen. „Es stand wirklich nicht gut um sie“, erinnert sich Klein. Glücklicherweise schlägt das Antibiotikum an, mittlerweile sind die beiden Rüden wohlauf.

Kommen verwaiste Füchse kurz nach der Geburt zum Verein, muss Sabine Klein die Findelkinder mit der Flasche aufpäppeln. Die beiden Mannheimer Fuchsjungen sind dafür aber schon zu alt. Statt Hundeaufzuchtmilch bekommen sie deshalb bereits rohes Fleisch. Etwa 50 bis 100 Gramm nehmen die beiden Findelkinder pro Woche zu, erzählt Sabine Klein. „Sie sind auf einem guten Weg.“

Tagsüber genießen die beiden Füchse die Sonne in ihrem Außengehege, raufen und toben. Geschlafen wird in der Transportbox. Und zwar eng aneinandergekuschelt. Langsam bekommen die Fuchsjungen auch die typische rote Maske.

Spätestens in drei bis vier Monaten heißt es dann Abschied nehmen. Dann werden die beiden Füchse ausgewildert. Ein Prozess, der auch nach zehn Jahren Arbeit schwerfällt, wie Sabine Klein zugibt. „Der Verstand weiß, dass Wildtiere in die Natur gehören. Aber sie wachsen einem natürlich ans Herz, besonders die Flaschenkinder.“ Auch deshalb bekommen die Pflegekinder keine Namen. Das mache es noch schwerer, so Klein.

Zehn Füchse nimmt die Wildtierpflegestation in Maintal jedes Jahr auf. Mehr erlaubt das Veterinäramt nicht.

Die Wildtierpflegestation benötigt dringend Spenden. Die Spendenkonten: Frankfurter Sparkasse, BIC: HELADEF1822, IBAN: DE 81 5005 0201 0200 1543 03. Paypal-Konto: info[at]wildtierfreunde[dot]de. Spender erhalten eine Spendenbescheinigung, dafür muss auf der Überweisung die vollständige Anschrift angegeben werden. Auch Sachspenden wie alte Handtücher oder Bettwäsche werden benötigt und können auf dem Vereinsgelände Im Linnen 1A, 63477 Maintal-Dörnigheim, abgegeben werden. Die Station ist täglich von 8 bis 12 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen im Internet unter wildtierfreunde.com.
 kbr