Klimafreundlich statt versiegelt / Wenig Pflege für Begrünung nötig Schottergärten verboten

Ein begrünter Garten ist weder kosten- noch pflegeaufwändig und leistet einen Beitrag zum Artenschutz für ein besseres Mikroklima.

Maintal – „Der Vorgarten ist die Visitenkarte eines Hauses. Mit ihm präsentiert sich ein privates Grundstück dem öffentlichen Raum. Ein Vorgarten kann einladend sein, als blühende Oase Vögel, Insekten und andere Kleintiere anziehen und gleichzeitig einen Beitrag für ein positives Mikroklima leisten. Oder er ist eine graue Einöde aus Stein“, schreibt die städtische Pressestelle in einer Mitteilung. Weil sich Schottergärten zudem im Sommer stark erhitzen, sind sie in Maintal verboten.

Ein lebendiger Vorgarten sei nicht nur schön anzusehen, sondern diene Tieren auch als Lebens- und Nahrungsraum und biete Nistmöglichkeiten. Dadurch trage er zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Ein grüner Vorgarten mit heimischen Sträuchern und Stauden unterstütze zudem den Umwelt- und Klimaschutz, werte das Stadtbild auf und steigere Lebensqualität und Wohlempfinden. Für einheitsgraue Stein-, Kies- und Schottergärten gelte das nicht, so die Stadt.

„Versiegelte Flächen wirken sich vor allem negativ auf das Mikroklima aus. Stein- oder Betonflächen speichern Wärme und strahlen diese ab, während Pflanzen den Boden beschatten, die Temperatur senken und für Verdunstungskühle sorgen. Sie filtern Staub, nehmen Kohlendioxid auf, spenden Sauerstoff, verbessern den Wasserhaushalt und dienen somit der Gesundheit aller Bürger“, heißt es weiter. Mit Blick auf den Klimawandel und Extremwetterereignisse komme jedem Quadratmeter unversiegeltem und begrüntem Boden große Bedeutung zu: Hier könne Regenwasser versickern, was ein Überfluten von öffentlichen Verkehrsflächen und Privatgrundstücken verhindert.

Auch um Neubildung von Grundwasser zu fördern, sei es sinnvoll, Grundstücksflächen zu entsiegeln. Dabei biete die Entwässerungssatzung der Stadt Maintal für Grundstücksbesitzer einen besonderen Anreiz: Werden Flächen entsiegelt oder mit versickerungsfähigen Materialien befestigt, könne dauerhaft die Niederschlagswassergebühr reduziert werden.

Dabei bedeute ein begrünter Vorgarten weder mehr Arbeit noch zusätzliche Kosten. Es gebe Pflanzen und Bodendecker, die kaum mehr Pflege als eine versiegelte Fläche benötigen. Gleiches gelte für die Kosten: Es gebe Wildblumen, die nur gesät werden müssen. Bodendecker könnten auch als Ableger übernommen werden und es gebe sich selbst aussäende, wenig anspruchsvolle Pflanzen wie Stockrosen. Damit ist ein grüner Bauerngarten pflegeleicht und artenreich zugleich. „Um zu verhindern, dass weitere Schottergärten mit ihren nachteiligen Auswirkungen im Stadtgebiet entstehen, ist deren Anlage – ebenso wie das flächendeckende Aufschütten von kleinteiligen Naturmaterialien wie Rindenmulch oder Hackschnitzel und Einbringen von Folienabdeckungen– in Maintal nicht zulässig. Stattdessen ist der Vorgarten möglichst als zusammenhängende Grünfläche anzulegen und mit standortgerechten Stauden und Gehölzen zu bepflanzen“, informiert die Stadt.

Die Bauberatung der Stadt gibt nähere Auskünfte per E-Mail an stadtplanung[at]maintal[dot]de oder unter z 06181 400-440.  
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