Bürgermeister Schejna vom Mut beeindruckt Bäckerei-Gesellin auf der Walz

Bäckerei-Gesellin Ylva Frd. Bäckerin Fbs aus Erlangen ist seit fünf Monaten auf Wanderschaft und machte einen Zwischenstopp in Rodenbach.

Rodenbach – Das Rathaus der Gemeinde bekam seltenen Besuch von einer Bäckerei-Gesellin, die schon während ihrer Ausbildung den Entschluss gefasst hat, auf die Walz zu gehen.

Während der Wanderschaft legen Handwerksgesellen ihren bürgerlichen Namen ab und so startete vor fünf Monaten die Gesellin Ylva Frd. Bäckerin Fbs aus Erlangen ihre Tour durch die ganze Bundesrepublik. Sie wird nun genau drei Jahre und einen Tag unterwegs sein und gegen Kost und Logis ihre Arbeit anbieten.

Die Wanderschaft ist in der heutigen Zeit nicht mehr üblich. Vor 100 Jahren war sie noch ein verpflichtender Bestandteil der handwerklichen Ausbildung. Aber die jungen Menschen, die sich diesem herausfordernden Abenteuer heute freiwillig stellen, sind stolz auf das Erlebte, reich an Erfahrungen und gestärkt für die Widrigkeiten des bevorstehenden Berufslebens. Wer sich ohne Geld über einen solch langen Zeitraum durchschlagen konnte, bewies ein außerordentliches Durchhaltevermögen.

Ylva stammt aus einer Bäckereifamilie. „Als ich sie nach einem besonders schönen Erlebnis während ihrer Walz fragte, erzählte sie mit leuchtenden Augen von ihrem Aufenthalt auf der Insel Juist. Dort arbeitete sie in einer kleinen Inselbäckerei. Für sie war das ein schöner Kontrast zum bekannten Arbeitsalltag im Heimatbetrieb“, sagte Bürgermeister Klaus Schejna und bemerkte weiter, „mir imponiert der Mut dieser jungen Frau, die alleine auf der Bäckerwalz ist. Gerade als junge Frau nicht ganz ungefährlich. Ängste begleiten sicherlich ihren Weg.“

Doch anzumerken war Ylva nichts davon. Sie war mit ihrer offenen, fröhlichen Art gleich Mittelpunkt im Geschehen. Die alten Verse der Zunft, die sie mit Begeisterung vortrug, sprühten nur so aus ihr heraus und ihre Lebensfreude füllte den Raum. „Mich hat ihr Besuch im Rathaus mehr als gefreut und begeistert. Junge Menschen leben wieder vergangene Traditionen und bewahren alte Bräuche für junge Generationen. Gerne haben wir die Reisekasse der sympathischen Wanderin mit einer kleinen Spende aufgefüllt“, sagte Schejna.
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