Trio engagiert sich als Schaltstelle bei Helferkreis für Ukraine-Flüchtlinge Auch Koordination ist gefragt

Jutta Reinstädt, Sarah Schmidt und Stefanie Müller (von links) bei ihrer wöchentlichen Besprechung für die Koordination des Aktionsbündnisses „Hand in Hand helfen in Langenselbold“.

Langenselbold – Mittlerweile leben in der Gründaustadt über 100 Menschen, die aus der Ukraine stammen und von dort wegen des russischen Angriffskriegs flüchten mussten.

och hier ist für sie alles neu und für die meisten von ihnen ist es schwierig, sich zurechtzufinden. Sei es, bei ihrer Ankunft neue Kleidung zu bekommen oder einen Besuch beim Arzt zu absolvieren. Was in der Ukraine für sie Alltag war, stellt die Menschen hier vor große Herausforderungen. Die vielen unterschiedlichen Bedürfnisse, die sie haben, können von Stadt Langenselbold und Main-Kinzig-Kreis nur annähernd gedeckt werden. Dazu bedarf es vieler ehrenamtlicher Helfer, die die Flüchtlinge in ihrem Alltag unterstützen, ihnen zur Seite stehen.

Doch diese Hilfsbereitschaft, die unter den Bürgerinnen und Bürgern von Langenselbold besteht, gilt es zu koordinieren. Ganz früh schon erkannt hat dies die 38-jährige Stefanie Müller. Bereits im März, noch bevor die ersten Flüchtlinge in Langenselbold ankamen, organisierte sie eine Sammelaktion mit Hilfsgütern für die ukrainischen Flüchtlinge, die in der Erstaufnahme in Ronneburg untergebracht waren. Als dann die Erstaufnahmeunterkunft in der Sporthalle der Käthe-Kollwitz-Schule im April öffnete, gründete sie zunächst das Aktionsbündnis „Hand in Hand helfen in Langenselbold“, in dem sofort ein reger Austausch von benötigter Hilfe herrschte.

Durch ihre Erfahrungen und Kontakte, die Erzieherin Stefanie Müller in der Kinder- und Jugendarbeit in der evangelischen Kirche gesammelt hatte, sprach sie Christina Hohmann vom Kirchenvorstand und Gemeindereferentin Jutta Reinstädt an. Sie fragte nach, inwiefern sie von dort Hilfe zur Koordinierung aller anfallenden Aufgaben und Lebenssituationen bekommen könnte. Damit traf sie sofort auf offene Ohren und zwei engagierte Mitstreiterinnen. Mit Christina Hohmann erhielt Stefanie Müller sofort tatkräftige Hilfe an ihrer Seite und Jutta Reinstädt ist das direkte Bindeglied zum evangelischen Gemeindebüro.

Der Helferkreis der Selbolder Bürgerinnen wurde schnell größer und kann in fast allen Lebenssituationen helfen. So wurde in der Sporthalle eine Kleiderkammer eingerichtet, in der die Kleiderspenden sortiert und weitergegeben werden.

In den Räumlichkeiten des Katharina-von-Bora-Hauses finden regelmäßig Spiele- und Bastelnachmittage, ein Näh- und auch ein Deutschkurs statt.

Darüber hinaus wird dort jeden ersten Samstag im Monat ein Begegnungscafé angeboten, zu dem jeder eingeladen ist. Der nächste Termin ist am 3. Dezember. Mittlerweile läuft vieles über eine WhatsApp-Gruppe, in der über 50 ehrenamtliche Helfer vernetzt sind. Dort läuft das meiste auf direktem Weg.

Vor einigen Wochen trat Christina Hohmann vorübergehend aus gesundheitlichen Gründen von der aktiven Arbeit im Helferkreis zurück. Im Team folgte ihr Sarah Schmidt nach. Sie steht als Supervisorin den Helferinnen und Helfern zur Seite.

Einmal pro Woche treffen sich die drei Frauen, um zu besprechen, was sie für die Ukraine-Flüchtlinge machen und anbieten beziehungsweise wie sie den Kreis der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in der Gründaustadt unterstützen können. Denn ihre Hilfe ist es, die für alle so wichtig ist und die auf nicht absehbare Zeit noch gebraucht wird.
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