In Selbold lebendes Ehepaar Vilkh organisiert Transporte in ukrainische Heimat Medikamente und Lebensmittel

Olena und Sergiy Vilkh sortieren weiterhin Hilfsgüter und andere Spenden, die sie für den Transport in die Ukraine fertigmachen.

Langenselbold – Bereits nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar stand für Olena und Sergiy Vilkh fest, dass sie ihren Landsleuten mit Hilfstransporten helfen wollen. Das Ehepaar lebt seit über 20 Jahren in Langenselbold. Sergiy Vilkh betreibt an der Gelnhäuser Straße eine Kfz-Werkstatt. Die Eheleute stammen aus der Kleinstadt Stryzavka, wo auch ihre Familie lebt. Das liegt im Oblast Winnyzja, etwa 250 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Kiew.

Gemeinsam mit Eduard Daudrich, der ebenfalls in Langenselbold lebt und in Gelnhausen eine Kfz-Werkstatt führt, riefen sie Ende Februar zu einer Hilfsaktion auf. „Die Resonanz war großartig, sodass wir auch mehrere Hilfstransporte unternehmen konnten“, berichtet Sergiy Vilkh nun bei einer Pressekonferenz im Selbolder Schloss. Anlass für diesen Termin war die Danksagung an die Unterstützer in der Gründaustadt, die Mykhailo Demchenko, der Bürgermeister von Stryzavka, in Form einer Tafel Selbolds Stadtoberhaupt Timo Greuel hat zukommen lassen.

Bürgermeister Greuel würdigt insbesondere das große ehrenamtliche Engagement des Ehepaars Vilkh. Sergiy Vilkh hat mit eigenen Mitteln und Spendengeldern unter anderem zwei ehemalige gepanzerte Geldtransporter gekauft. Diese hat er dann in seiner Werkstatt fahrtauglich gemacht, um mit ihnen Anfang März an die ukrainisch-polnische Grenze gelangen zu können. Dort übernahm dann ein Konvoi aus Winnyzja die Hilfsgüter. In den folgenden Wochen kam es dann zu weiteren Hilfstransporten, wobei jeweils auf dem Rückweg auch zahlreiche ukrainische Flüchtlinge nach Langenselbold mitgenommen werden konnten.

Um die haben sich Olena und Sergiy Vilkh mit weiteren Mitstreitern gekümmert und auch Wohnraum vermittelt. „Ihr Einsatz kann nicht oft und hoch genug gewürdigt werden“, sind Bürgermeister Greuel und die ehrenamtliche Stadträtin Barbara Egel-Sahler voll des Lobes über den Einsatz des Ehepaars Vilkh und auch von Eduard Daudrich.

Barbara Egel-Sahler war es, die von den Vilkhs angesprochen wurde, ob es einen städtischen Raum gäbe, wo die große Anzahl an Hilfsgütern zwischengelagert, gesichtet und dann für den Transport fertiggemacht werden könnte. „Ich habe daraufhin Bürgermeister Timo Greuel kontaktiert. Und er hat schnell zugesagt, die Herrnscheune zur Verfügung zu stellen“, berichtet die Stadträtin, wie es zur städtischen Unterstützung gekommen ist.

„Die Menschen in der Ukraine benötigen aber auch weiterhin unsere Unterstützung. Vor allem Medikamente, Lebensmittel, aber ebenso Windeln für Erwachsene, Rollstühle und Rollatoren werden noch immer dringend benötigt“, appelliert Eduard Daudrich weiterhin an die Hilfs- und Spendenbereitschaft auch in Langenselbold und Umgebung.

Wer spenden möchte, kann sich direkt an Sergiy Vilkh in seiner Kfz-Werkstatt in der Gelnhäuser Straße 15, z 0179 7852350 oder 0179 7852351, wenden.
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