Förderverein Hirzbacher Kapelle zieht Corona-Bilanz Neue Aktivitäten geplant

Auch in der Hirzbacher Kapelle mussten coronabedingt die Aktivitäten in den vergangenen beiden Spielzeiten eingeschränkt werden. Foto: werner kurz

Hammersbach – Nicht nur ausübende Künstler hat die Corona-Pandemie in bisweilen existenzielle Nöte gebracht, auch so mancher Kulturveranstalter hat die Folgen ausgefallener Veranstaltungen zu spüren bekommen. Auch der Förderverein Hirzbacher Kapelle e.V. musste sein Konzert-, Theater- und Ausstellungsprogramm erheblich reduzieren. Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung galt es, erste Bilanz zu ziehen.

Mit Fantasie und Improvisation hat das „kleine Kulturzentrum an der Hohen Straße“, das in den letzten 30 Jahren zu einer festen Größe im Kulturangebot der Region geworden ist, die Ausfälle durch Veranstaltungen via Internet halbwegs auffangen können. So wurden in der Kapelle Aufzeichnungen ohne Publikum erstellt und auf der Homepage des Vereins eingestellt. Dies kam vor allem auch den Künstlern zugute, die damit einen Teil ihrer Ausfälle kompensieren konnten. Die ausgefallenen Veranstaltungen sollen, so es sich einrichten lässt, in das kommende Programm aufgenommen werden.

Dank sparsamer Haushaltsführung konnte der 1. Vorsitzende Gerhard Alisch von einer soliden Finanzlage des Vereins berichten. Das letzte Vereinsjahr schließe zwar mit einem Verlust ab, der aber verkraftbar sei.

Die Planungen für 2022 habe der Verein weitgehend abgeschlossen. Die Veranstaltungen werden auf der Homepage des Vereins angekündigt. Alisch konnte auch von einer Ausweitung der Aktivitäten des Vereins berichten, der sich bislang auf den Erhalt der Kapelle und die Nutzung des ältesten Sakralbaus der Wetterau als Ort für Kulturangebote beschränkt hat. Der Förderverein werde künftig auch ein Naturschutzprojekt in Hammerbach unterstützen. Dies sei durch den in der Satzung verankerten Vereinszweck möglich, unterstrich Alisch. Die Bemühungen um die Kultur schließe auch den Erhalt der Kulturlandschaft ein. Dies könne sich jedoch nicht nur auf Geschichtszeugnisse wie das Architekturdenkmal Hirzbacher Kapelle beschränken, sondern umfasse auch den Erhalt einer in Jahrhunderten gewachsenen natürlichen Lebensumwelt der Menschen.

Um die Bedeutung der 900 Jahre alten Kapelle und damit des Ortes Hirzbach in der Geschichte der Region zu bekräftigen, seien derzeit auch Bemühungen im Gange, einige erhaltene Architekturteile der Kapelle wieder an ihren originalen Standort zurückzuführen. Darunter befinde sich auch das gotische Sakramentshäuschen der Kapelle. Die Objekte, so berichtete der Vorsitzende, seien seit über 100 Jahren Eigentum des Hanauer Geschichtsvereins 1844 e.V. und nicht öffentlich zugänglich. Der Förderverein verhandle derzeit über deren Überlassung als Dauerleihgabe zur Aufstellung am ursprünglichen Standort in der Hirzbacher Kapelle.

Weitere Informationen im Internet unter hirzbacher-kapelle.de.
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